Live in Bremen sind die „Drei ???“ am 6. Juni zu erleben. |
„Die Drei ???“ sind Kult – und am 6. Juni mit „Phonophobia“ wieder in der ÖVB-Arena live zu erleben. Uns stand vorab Jens Wawrczeck alias „Peter Shaw“ im Interview Rede und Antwort. Er sprach mit uns über ewige Jugend, Brutalität im Fernsehen und das mögliche Ende der „Drei ???„.
Weser Report: Bob, Peter und Justus altern ja sehr langsam. Ist denn überhaupt geplant, dass sie jemals „richtig“ erwachsen werden?
Jens Wawrczeck: Ich weiß gar nicht genau, wie alt die drei sind, das ist irgendwie sehr nebulös – ich schätze, zwischen 18 und 21 Jahre. Ich denke, irgendwann werden sie den ‚Todesstoß‘ bekommen, dann könnte ich mir gut vorstellen, dass es nach längerer Pause eine Sonderfolge gibt, in der es um das Lösen eigener, psychologischer Probleme geht – vielleicht hat Justus ein Drogenproblem und die anderen beiden müssen damit umgehen, oder so etwas in der Art.
Hätten Sie denn Lust dazu, wie Peter ewig jung zu sein?
Jung zu bleiben ist ja zweischneidig. Wenn der Körper noch gut funktioniert und viele Dinge auf einen warten, ist es toll. Ich war aber früher eher ein unsicherer Jugendlicher – ich finde es jetzt schöner.
„Wir sind ein Gegenprogramm zur Gewaltätigkeit im Fernsehen“
Die „Drei ???“ leben in einer heilen Welt, jede Geschichte hat ein Happy End. Wird das nicht irgendwann langweilig?
Ich finde das gut so und auch wichtig. Wir sind ein Gegenprogramm zu der um sich greifenden Gewalttätigkeit im Fernsehen – es ist haarsträubend, was Kinder heute sehen dürfen. Das Fernsehprogramm ist wahnsinnig brutal. Großartig ist, dass ‚Die drei ???‘ ihre Stellung halten und trotzdem spannend sind – und auch unheimlich – obwohl keine abgehackten Körperteile durch die Luft fliegen.“
„Die Drei ???“ sind ja unzertrennlich. Seid ihr privat auch so gute Freunde oder trefft ihr euch nur, um das Hörspiel einzusprechen?
Wir sind eher wie Brüder. Wir rufen uns nicht täglich an, aber zwischen uns herrscht großes Vertrauen und eine tiefe Innigkeit. Wir sind einfach drei total individuelle Personen, die ihre Freiheit brauchen, aber trotzdem mögen wir uns und sind befreundet. Peter, Bob und Justus sind ein ultimatives Vorzeigemodell für Freundschaft.
„Ein würdevoller Abschluss ist wichtig“
Nach knapp 36 Jahren könnte man meinen, das Ende sei nah. Können Sie mit uns die Gerüchteküche weiter anheizen – ist nach der 200. Folge Schluss oder geht es noch weiter?
Das Gerücht habe ich selbst in die Welt gesetzt (lacht). Ich finde 200 ist eine gute Zahl, aber nun sind wir schon bei 180, dann wäre also bald Schluss. Vielleicht ist auch 230 eine gute Zahl… Ich bin jetzt fast 52 Jahre alt, ich kann mir einfach nicht vorstellen, das Hörspiel mit 60 noch zu machen. Wichtig ist, dass man einen guten Ausstieg findet und einen würdevollen Abschluss hat. Wir sind ja auch mit viel Ironie dabei – deswegen funktionieren die Live Shows auch, obwohl wir nun schon älter sind. Wir setzen uns ja nicht im Sweatshirt und mit Toupets auf die Bühne – das würde uns und auch dem Publikum zurecht peinlich sein.