Preise ziehen an: So viel kostet Wohnen in Bremen

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Begehrte Lage: Wohnungsbau in der Überseestadt (Foto: Schlie)

Historische Niedrigzinsen und eine stabile Wirtschaft haben auch in Bremen für einen Ansturm auf Eigenheime gesorgt. Wie viel der Quadratmeter im Durchschnitt kostet, kann man jetzt bis auf Straßenzüge hinab ablesen. Dabei gibt es einige interessante Entwicklungen.



Immobilienmakler haben in Bremen derzeit alle Hände voll zu tun, könnten weit mehr verkaufen, als sie im Portfolio haben. Grund: Extrem niedrige Zinsen – in einigen Fällen können diese unter einem Prozent liegen.

Die Folge: Die Preise  für Wohneigentum schießen in die Höhe. Kostete im Jahr 2011 der Quadratmeter einer 100 Quadratmeter großen Wohnung in Bremen durchschnittlich 1.630 Euro sind dafür jetzt 2.865 Euro fällig – eine Steigerung von rund 75 Prozent.

Unsicherheit über Preise in einzelnen Stadtteilen


Gleichwohl ist die Nachfrage unverändert hoch. Dabei sind sich viele jedoch unsicher, was die  Preise in den einzelnen Stadtteilen betrifft. Der selbstständige Klaus Gerdes aus Peterswerder ist gerade auf der Suche: „Ich bin ja bereit, eine große Summe zu investieren, aber es ist wirklich schwer herauszufinden, welche Preise angemessen sind, welche nicht.“

Die unangefochtene Toplage ist Schwachhausen, wo Preise für Eigentum bis zu 6.175 Euro pro Quadratmeter gezahlt werden. Dort kostet der Quadratmeter im Schnitt 4.583 Euro. Das zeigt der aktuelle Immobilienkompass, den das Wirtschaftmagazin Capital in  Zusammenarbeit mit dem Dr. Hettenbach Institut erstellt hat.

Findorff, Gröpelingen und Walle günstig


Aus diesem kann man das jeweilige Quadratmeterpreisniveau bis auf Straßenzüge heruntergebrochen ersehen. Auf Platz zwei und drei folgen Borgfeld (2.768 Euro) und Oberneuland (2.757 Euro). Am Günstigsten ist es in Findorff, Gröpelingen und Walle. Der Durchschnittspreis liegt bei 1.744 Euro.

Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass Stadtteile wie etwa Walle, Rablinghausen und Woltmershausen immer stärker in den Fokus der Immobilienbranche rücken. Jens Lütjen, Geschäftsführer der Immobilienagentur Robert C. Spies: „Alte Ressentiments nach dem Motto, links der Weser wohnt man nicht, sind passé. Es geht nur noch darum, dicht am Zentrum zu sein. Deswegen werden mittelfristig innenstadtnahe, bislang unpopuläre Stadtteile, zur begehrten Ware werden.“

Vegesack und Burglesum sind im Norden teuer


In Bremen-Nord ist Vegesack mit 2.179 Euro pro Quadratmeter die teuerste Gegend, gefolgt von Burglesum (2.042 Euro). Am wenigsten zahlt man in Blumenthal (1.534 Euro). Dennoch wird der Norden für Makler immer attraktiver. Thorsten Michels von Engel & Völkers: „Dieser Teil Bremens ist vor allem wegen des großen Einzugsgebiets von Interesse.“

Zum Vergleich: Deutschlands teuerste Ecken sind Berlin-Mitte (7.000 Euro) gefolgt von Hamburg-Winterhude (6.300 Euro), Hamburg-Harvestehude 5.950 Euro und München-Maxvorstadt (5.850 Euro).

Bei Mieten hat Horn den Spitzenplatz


Anders verhält es sich bei den Mieten (Bundesdurchschnitt: 7,07 Euro pro Quadratmeter). Dort belegt Horn, wo bis zu 17,65 Euro für den Quadratmeter fällig sind, mit 14,86 Euro im Durchschnitt mit weitem Vorsprung den Spitzenplatz. Erst auf Platz vier nach Mitte (12,53 Euro) und Hafen (11,83 Euro) folgt Schwachhausen (11,21) Euro.

Den günstigsten Quadratmeter zur Miete bekommt man in Hemelingen (8,37 Euro).  In Bremen-Nord sind die Preise relativ einheitlich. Sie variieren von 8,49 Euro (Blumenthal) bis 8,97 Euro (Burglesum). Der Kompass ist im Internet unter www.immobilien-kompass.de/capital zu finden. Ilja Mertens

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