Wahl in Obervieland: „Intelligente Lösungen“ erhofft

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Protest gegen den Bau der A281                            Foto: Schlie

Der Bau von A281 und Gartenstadt Werdersee werden in den Fraktionen des Beirates Obervieland geteilt bewertet. Auch in der Flüchtlingsfrage formulieren die Stadtteilpolitiker ihre Prioritäten unterschiedlich.

Nachdem die neue Zentrale Aufnahmestelle für Flüchtlinge (ZAST) an der Alfred-Faust-Straße jüngst ihren Betrieb aufnehmen konnte, spielt das Thema Flüchtlinge auch weiterhin eine große Rolle in der öffentlichen Diskussion in Obervieland.

Die Sozialdemokraten im Beirat betonen, das starke Engagement vieler Bürger und Initiativen: „Wir können uns nicht über mangelnde Angebote beklagen. Aktuell ist es eher vordringliche Aufgabe, die große Anzahl von Hilfsangeboten sinnvoll zu koordinieren.“ Grundsätzlich betont die SPD, dass jeder Flüchtling, der  in Obervieland verbleibt, dazu beitrage, den Stadtteil lebendiger und vielfältiger zu gestalten.

Auch bei der Linken steht man für eine Weltoffenheit und erklärt: „Nur durch eine ständig aktuelle sachbezogene Information und Einbeziehung der Bevölkerung wird aus Spekulation und Befürchtung eine von Vernunft und Menschlichkeit geprägte Willkommenskultur.“ Aktuelle Vorfälle wie Tröglitz zeigten, dass „Vernunft, Toleranz und selbst Menschlichkeit nicht automatisch präsent sind.“ Deshalb wird erneut gefordert, einen beiratseigenen Projektausschuss zur Aufnahme von Flüchtlingen einzurichten.

Die Christdemokraten verweisen derweil auf bereits geleistetes: „Der Beirat Obervieland hat mit seinem Beschluss zu einem guten Kompromiss zwischen Bürgern und der  Senatorin seine Verantwortung wahrgenommen. Nach der Inbetriebnahme der neuen ZAST in Kattenturm, dürfen Asylbewerber nur noch in normale Mietwohnungen eingewiesen werden.“

„Der Horror der Umbauphase“

Auseinander gehen die Meinungen der Beiratsfraktionen beim Bau des Abschnitts 2.2 der A 281. Die Linke spricht sich gegen den geplanten Trog und die „verkehrspolitisch völlig absurde“ Rampe Höhe Airbus aus. Vielmehr solle der Verkehr ohne weiteren Ausbau der A 281 über die Neuenlander Straße zum Zubringer der A1 geleitet werden. So würde den Bürgern „der Horror der Umbauphase“ erspart.

Die Christdemokraten fordern hingegen, den Anschluss der A 1 in Arsten „schnellstens zu realisieren“. Viele Firmen sind auf schnelle Verkehrsverbindungen angewiesen, die Bürger werden durch den späteren Rückbau der Neuenlander Straße entlastet. Die unrealistischen Vorstellungen der Bürgerinitiativen hätten die Streichung aller vom Bund bereits bewilligten Gelder zur Folge.“ Bezüglich der befürchteten Behinderungen während des Baus traut die CDU den Planern „intelligente Lösungen“ zu.

Nach diesen „intelligenten Lösungen“ während der Bauphase möchte auch die SPD zusammen mit den Planern suchen. Die Sozialdemokraten stehen auch weiterhin für den „Kompromiss  der Variante 4 Süd auch in der modifizierten Fassung.“ Nach der Ferigstellung der Verbindung zur A1 „muss es weiterhin Ziel sein, die Durchgangsverkehre aus Obervieland heraus zu halten.“

„Unzumutbare Belastung für Obervieland“

Grundsätzlich befürwortet die SPD zudem das Bauprojekt Gartenstadt Werdersee. „Der Wohnungsbau und vor allem auch der Anteil des bezahlbaren Wohnraums“ sei dort richtig. Allerdings müsse darauf geachtet werden, dass die Bebauung nicht „überdimensioniert“ wird. Insbesondere bei der Planung der zugehörigen Verkehrsinfrastruktur hofft die SPD auf „frühzeitige Beteiligung und Transparenz“.

Die Christdemokraten betrachten die bisherigen Planungen des Projektes mit „über 500 Wohneinheiten“ als „unzumutbare Belastung für Obervieland.“ Insbesondere die Verkehrsanbindung über die Habenhauser Landstraße sei „fragwürdig.“ Dennoch: „Nach Vorlage der fehlenden verkehrstechnischen und ökologischen Gutachten erscheint eine Bebauung in weitaus kleinerer Dimension möglich.“

Als Bauprojekt, das „in erster Linie privaten Interessen“ diene bezeichnet die Linke die zukünftige Gartenstadt Werdersee. „Die unmenschliche Verdrängung von finanziell nicht ausreichend ausgestatteten Menschen aus der Stadt hinein in Randgebiete wird dadurch nicht eingedämmt.“ Weiter wird befürchtet, dass „das zeitliche Aufeinandertreffen der Baumaßnahme A281 und Gartenstadt Werdersee, die dann verkehrlich schon  angespannte Situation in Obervieland zusätzlich belasten“ wird.

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