Robert Czichos mit einer Auswahl seines „Palmblattporzellans“. Dies ist im Schnitt ein Drittel teurer als Produkte aus Plastik und ist bis 170 Grad hitzebeständig.Fotos: Schlie/pv |
Der steigende Konsum von Nahrungsmitteln und Getränken zum Mitnehmen lässt die Müllmenge von Plastikgeschirr und -besteck explodieren. Robert Czichos bietet mit seiner Firma „Bionatic“ eine pflanzliche Alternative.
Während sich die westliche Welt Müllvermeidung auf die Fahne geschrieben hat, wächst die von ihren Bewohnern produzierte Abfallmenge kontinuierlich (in Deutschland pro Kopf durchschnittlich 450 Kilogramm jährlich). Darunter immer mehr Einwegverpackungen und -bestecke für den schnellen Snack oder Kaffee auf die Faust.
Glas und Porzellan für Groß-Events zu aufwändig
Eine Schale aus einem Palmenblatt |
Umweltverbände fordern deshalb, wieder komplett auf Glas und Porzellan zu setzen. Doch die Lebenswirklichkeit ist eine andere. Beispielsweise bei Großveranstaltungen kommt die Mehrwegvariante aus logistischen und nicht zuletzt Kostengründen oft nicht in Frage.
Eine Alternative bietet Robert Czichos. Der Bremer Unternehmer vertreibt neben anderen umweltfreundlichen Einwegverpackungen Einweggeschirr und -besteck, dass die Umwelt nicht belastet.
Teller und Besteck sind kompostierbar
Ein Betelnusspalmenhain in Südindien. Nur herabgefallene Blätter werden verarbeitet. |
„Aus abgefallen Blättern der Betelnusspalme produzieren wir in Südindien vom Tablett über Teller bis hin zu Besteck alles, was im Einwegbereich gefragt ist. Nach Gebrauch kann es einfach auf den Kompost“, so der 47-Jährige.
Die Palmblätter werden zunächst gewaschen, gebündelt und getrocknet. Czichos: „Das Waschwasser wird gesammelt und zur Bewässerung wieder verwendet.“ Anschließend werden die Palmblattartikel mittels hydraulischer Pressen in Form gebracht. Danach werden sie entgratet und poliert.
40 Festangestellte arbeiten je acht Stunden täglich
Eine hydraulische Presse mit der Tabletts hergestellt werden |
In der Produktion sind 40 festangestellte Arbeiterinnen tätig. „Die Arbeitszeit beträgt acht Stunden. Der Betrieb ist auch nach westlichen Standards absolut einwandfrei“, so Czichos, der, laut eigenen Angaben, die Produktionsstätte selbst geprüft hat.
40 festangestellte Arbeiterinnen sind in der Produktion beschäftigt. Ihre Arbeitszeit beträgt acht Stunden täglich |
Ein Produkt, auf das umweltbewusste Kunden, wie der Business Caterer „Aveato,“ gewartet haben. Czichos’ „Esswerkzeuge“ kamen zudem bereits im Rahmen von großen Modemesse und der Berlinale zum Einsatz.
Der Endkunde als nächstes Ziel
„Unser Nächstes Ziel ist der breite Markt“, sagt Czichos. In Kürze wird das „Palmblattporzellan“ bei Dodenhof, einigen Edeka-und Bio-Supermärkten zu haben sein.“