47,5 Prozent der Bremen-Norder sind zur Bürgerschaftswahl gegangen, also noch weniger als im Landesdurchschnitt, wo die Beteiligung bei 50,1 Prozent lag. Auch wie in den Stadtteilen gewählt wurde, unterscheidet sich vom Schnitt.
Rechte Gruppierungen haben im Norden viele Wähler
Die rechten Gruppierungen, die sich bei der Bürgerschaftswahl präsentiert haben, erhalten im Bremer Norden einen überdurchschnittlichen Zuspruch. Eine besonders krasse Abweichung zeigt sich in Blumenthal. Schaffen die Bürger in Wut es im Land Bremen nicht einmal über die Fünf-Prozent-Hürde, erreichen sie in Bremens nördlichstem Stadtteil 12 Prozent der Wählerstimmen. Mehr als jedes zehnte Kreuz landete dort bei den BiW. Besonders viele Wähler kommen aus Farge und Rekum. Dort haben sogar fast 17 Prozent den Wutbürgern ihre Stimme gegeben. Auch der Anteil der Wählerstimmen für die Alternative für Deutschland (AfD) ist im Bremer Norden etwas höher als im Landesdurchschnitt.
Auffällig: In Farge ist die Wahlbeteiligung verglichen mit den anderen Nordbremer Ortsteilen am wenigsten gesunken, nämlich nur um 0,7 Prozent. Der Ortsteil Vegesack hingegen hat einen Rückgang von 8 Prozent zu verzeichnen. Am wenigsten Menschen sind in Burgdamm zur Bürgerschaftswahl gegangen. Nur 38,5 Prozent gaben ihre Stimme ab. Vor vier Jahren füllten immerhin noch 45 Prozent ihre Wahlbögen aus.
Linke und Grüne haben im Norden schwereren Stand als im Land
Die Linken hingegen erreichen im Norden weniger Menschen als im Durchschnitt. Fast zehn Prozent der Wähler im Land Bremen haben sie gewählt, aber in den Nordbremer Stadtteilen kommt die Partei nicht über 7 Prozent hinaus. Trotzdem haben die Linken auch in den Nordbremer Stadtteilen im Vergleich zur Wahl von 2011 dazu gewonnen, am meisten wohl im Werderland. Dort geht es für sie von 4,4 Prozent (2011) rauf auf 12,4 Prozent.
Die Grünen haben nördlich der Weser ebenfalls einen schwereren Stand als im Gesamt-Bundesland. Kopfschmerzen dürften der Partei besonders die Blumenthaler Ergebnisse machen. Dort haben nur sieben Prozent der Menschen den Grünen ihr Vertrauen ausgesprochen. 2011 waren es immerhin noch 14 Prozent gewesen.
SPD verliert 13,3 Prozentpunkte in Rekum, FDP erreicht in Lesum und St. Magnus Zielwert
SPD und CDU hingegen genießen im Bremer Norden sogar ein etwas größeres Vertrauen als im Rest des Bundeslandes. Betrachtet man die Zahlen für den gesamten Bremer Norden, erreichen die Sozialdemokraten hier fast 3 Prozentpunkte mehr, die Christdemokraten immerhin 1,5 Prozentpunkte.
An Beliebtheit eingebüßt hat die SPD aber besonders in Rekum. Um 13,3 Prozentpunkte ist dort ihr Ergebnis gesunken. Die besten Werte verzeichnen die Sozialdemokraten in Grohn. Dort erhielten sie zwar auch weniger Stimmen als 2011, aber trotzdem noch 39,3 Prozent.
Hätten in Bremen alle so gewählt wie in St. Magnus und Lesum, hätte FDP-Spitzenkandidatin Lencke Steiner ihr selbstgestecktes Ziel von 8 Prozent sogar übertroffen. In beiden Ortsteilen gaben rund 8,5 Prozent der Menschen den Liberalen ihre Stimme.