Harms am Wall: Heiße Spur nach Großbrand in Bremer City

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Während der Sicherungsarbeiten am Harms-Gebäude,
kann der Autoverkehr auf dem Wall nicht fließen. Foto: Schlie

Die Bremer Mordkommission soll einen Mann mit „Watschelgang“ identifiziert haben. Indes ist weiter unklar, wann der Verkehr in der Bremer Innenstadt Am Wall wieder fließt.

Die Bremer Staatsanwaltschaft veröffentlichte zu Beginn der Woche ein Überwachungsvideo, in dem ein Tatverdächtiger im Fall Harms zu sehen ist. Zusammen mit dem Gebäudeversicherer Würtembergische wurden 15.000 Euro Belohnung für Hinweise ausgelobt, die zur Ergreifung des oder der Täter führen.

Aus gut unterrichteten Kreisen erfuhr der WESER REPORT, dass sich die Ermittlungen der Mordkommission bereits auf einen konkreten Verdächtigen konzentrieren. Er soll aufgrund seines „watscheligen“ Ganges, der im Überwachungsvideo klar zu erkennen ist, identifiziert worden sein.

Der  Gebäudeeigentümer Marco Bremermann, mit dem sich Harms-Geschäftsführer Hans Eulenbruch in einem langwierigen Rechtsstreit befindet, soll sich weiterhin im Ausland aufhalten, wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Dr. Silke Noltensmeier erklärt: „Nach seiner Rückkehr wird er sicherlich als Zeuge vernommen.“

„Das ist für den dortigen Einzelhandel eine ganz, ganz schwere Zeit.“

Nach diesem Verdächtigen fahndet die
Mordkommission. Foto: pv

Doch nicht nur Harms wurde durch das Großfeuer empfindlich getroffen. Auch zwei Wochen nach dem Brand bleibt die Straße Am Wall zwischen Herdentor und Ostertor gesperrt. Dr. Jan-Peter Halves, Geschäftsführer der City Initiative Bremen, erklärt: „Das ist für den dortigen Einzelhandel eine ganz, ganz schwere Zeit. Der Bereich ist jetzt abgehängt. Da bleiben nicht nur die Passantenströme aus. Jeder Autofahrer, der dort nicht vorbeifährt und die Schaufenster sehen kann, ist potenziell ein verlorener Kunde.“

Wann kann der Verkehr endlich wieder fließen? Zu dieser Frage gibt es aus dem Bauressort keine Antwort. Aus den Reihen der Bauarbeiter vor Ort war zumindest so viel zu erfahren, dass man hoffe, bis Anfang nächster Woche mit den Sicherungsarbeiten an den beschädigten Gebäuden fertig zu werden. Allerdings sei die Frage der Einsturzgefahr beim Harms-Gebäude noch nicht abschließend geklärt. Die Wiedereröffnung des Walls für den Verkehr könne sich also durchaus noch erheblich verzögern.

„Jetzt ist die Stunde der Experten und Fachleute.“

 Auch dem Gebäudeversicherer Würtembergische ist der weitere Ablauf nicht klar. „Wir können als Versicherer nicht beantworten, wann die Straße freigegeben wird. Jetzt ist die Stunde der Experten und Fachleute angeborchen. Statiker berechnen zurzeit, wie es dort weitergehen kann“, so Pressereferentin Katja Bäcker-Wittge.

Harms-Geschäftsführer Eulenbruch ist trotz der völligen Zerstörung seines Ladengeschäftes inklusive aller Waren weit vom Aufgeben entfernt. Er suche bereits auf Hochtouren nach geeigneten Geschäftsräumen und habe einige Gespräche geführt. Er hofft demnächst an neuem Ort wiedereröffnen zu können.

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