Straßenbahnen statt Stau auf der Bremer Erdbeerbrücke

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Ein alltägliches Bild – Stau in der Georg-Bitter-Straße auf
dem Weg zur Erdbeerbrücke. Foto Schlie

Autofahrer müssen an der Erdbeerbrücke viel Geduld aufbringen. Der tägliche Stau zermürbt.  Im Verkehrsentwicklungsplan sind Lösungsstrategien vorgesehen. Wann diese umgesetzt werden ist jedoch unklar.  „Es vergeht so gut wie kein Werktag, an dem kein kilometerlanger Stau sowohl in die eine als auch in die andere Richtung der Erdbeebrücke führt. Das Verkehrschaos ist perfekt. Linienbussen ist es unmöglich planmäßig zu fahren. Autos stehen still und verpesten dabei die Luft“, ärgert sich Sven Kamperhoff. Seiner Wut machte er in einer Online-Petition an die Bremische Bürgerschaft Luft, die noch bis zum 30. Juni läuft.

Er fordert darin, die Verbreiterung der Karl-Carstens-Brücke (besser bekannt als Erdbeerbrücke) auf insgesamt vier Fahrspuren. Nachgedacht werden könne auch über eine separate Busspur. „Darüber hinaus wäre es sinnvoll, eine neue Straßenbahnlinie einzurichten, die über die Brücke führt“, so Kamperhoff in seiner Petition. Eine Forderung, die auch der Beirat Hemelingen langfristig verfolgt haben will.

In Vorbereitung des Verkehrsentwicklungsplans (VEP) hatten kritische Bremer auf www.bremenbewegen.de ebenfalls den ständigen Stau vor und auf der Brücke beklagt. Zum Feierabendverkehr reicht dieser auf der rechten Weserseite zeitweise über den Osterdeich, die Georg-Bitter-Straße und Bennigsenstraße bis weit auf die Bismarckstraße hinaus.

„Die Brücke ist nicht das Problem“

Die Kreuzung Osterdeich soll ausgeweitet werden.

„Das wahre Problem ist nicht die Erdbeerbrücke, sondern die Zufahrtsstraßen“, sagt Jens Tittmann, Sprecher des Verkehrsressorts. Im VEP, dem allen Fraktionen der Bremischen Bürgerschaft zugestimmt hatten, seien Lösungen für die extrem staugefährdeten Punkte aufgeführt.  Demnach soll die Habenhauser Brückenstraße so erweitert werden, dass in jeder Fahrtrichtung durchgehend zwei Fahrspuren entstehen. Dazu müssten auch die Kreuzungen mit der Borgwardstraße und der Habenhauser Landstraße umgebaut werden. Ebenfalls vorgesehen ist der Umbau der Kreuzung Osterdeich/ Habenhauser Brückenstraße. „Sie soll erweitert werden, um die Staus zu verringern“, heißt es im VEP.

BSAG: „Wir stehen auch im Stau „

Dafür plädiert auch die BSAG. „Wir stehen mit unseren Bussen ebenfalls im Stau und würden lieber pünktlich sein. Das ist zurzeit teilweise unmöglich. Nach unserer Auffassung liegt das aber nicht an der Brücke, sondern an den Kreuzungen vor und hinter dem Bauwerk. Diese müssen erweitert werden“, so der stellvertretende Pressesprecher der BSAG, Andreas Holling.

Einen Zeitplan für die Umsetzung dieser Maßnahmen gebe es nicht, sagt Tittmann. Ein Ausbau der Karl-Carstens-Brücke sei keinesfalls vorgesehen. „Er ist aus unserer Sicht nicht notwendig. Zudem ist es nicht möglich, dass eine Straßenbahn über die Brücke fährt. Die vorhandene Ständerkonstruktion hielte die Belastung nicht aus. Ein Neubau der Brücke würde nach sehr vorsichtigen Schätzungen unserer Experten rund 20 bis 30 Millionen Euro kosten. Das ist in unserem Haushaltsnotlageland nicht darstellbar“, so der Ressortsprecher.

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