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| Motschmann hat sich für Berlin entschieden (Foto: Barth) |
Zwei Tage vor der Sitzung, auf der die Bremer CDU ihre neue Fraktion bestimmen will, bekennt die Spitzenkandidatin der Bürgerschaftswahl, Elisabeth Motschmann, Farbe: Sie geht zurück nach Berlin in den deutschen Bundestag. Allerdings: Eine Hintertür lässt sie sich offen.
Gerechnet hatten viele in der Bremer CDU mit dieser Entscheidung – doch trotzdem ließ man der Spitzenkandidatin Elisabeth Motschmann die Wahl: Bremen oder wieder Berlin.
Am Montagmittag gab sie ihre Erklärung heraus: „Nach reiflicher Überlegung und Beratungen im geschäftsführenden Landesvorstand habe ich mich dafür entschieden, meine Arbeit und meinen Einsatz für Bremen durch mein Mandat im Deutschen Bundestag weiter fortzuführen.“ Sie werde dem Landeswahlleiter deshalb über ihren Verzicht auf das Bürgerschaftsmandat informieren.
Bei Regierungsbeteiligung steht sie „zur Verfügung“
Die eigentliche Nachricht schreibt Motschmann erst einige Absätze später: „Sollte es doch zu einer Regierungsbeteiligung der CDU Bremen kommen, stehe ich zu meinem Wort und somit selbstverständlich zur Verfügung.“ Damit lässt sie sich die Möglichkeit offen, doch in Bremen in der Regierung in einer Koalition ein Amt zu übernehmen.
Die SPD hatte zwar klar erklärt, dass sie weiter mit den Grünen koalieren will. Doch nach den personellen Erschütterungen bei den Grünen könnte es auch anders kommen: Am Freitag hatte Fraktionschef Matthias Güldner seinen Rücktritt bekannt gegeben, wenig später auch der grünen Finanzsenatorin Karoline Linnert diesen nahe gelegt. Offiziell halten beide Partner allerdings noch daran fest, in dieser Woche mit den Koalitionsverhandlungen beginnen zu wollen.
Thomas vom Bruch rückt in die Bürgerschaft nach
Unabhängig davon lobte CDU-Landeschef Jörg Kastendiek die Arbeit von Motschmann und ihre Kandidatur. Man habe Verständnis für ihre Entscheidung und trage diese voll mit.
„Sie leistet in Berlin hervorragende Arbeit für die Interessen Bremens und hat dort in kurzer Zeit viele wichtige Netzwerke geknüpft“, so Kastendiek weiter. „Ich freue mich deshalb, dass wir mit ihr in Berlin auch in Zukunft eine starke und leidenschaftliche Kämpferin für unsere beiden Städte haben werden.“ Dr. Thomas vom Bruch wird für Elisabeth Motschmann in die Bremische Bürgerschaft nachrücken.
