Hurricane: Wetter gut – alles gut

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Ausgelassene Stimmung beim Hurricane. Foto: Waalkes

Der Festival-Gänger an sich ist genügsam: Zarte 15 Grad, mehr Wolken als Himmel – aber kein Regen. Im Vergleich zum Freitag herrschten somit fast sommerliche Zustände rund um den Eichenring in Scheeßel. Den Besuchern reichte dieser feine Wetterumschwung schon, um das Hurricane nach dem schwachen Start in eine friedliche Partyzone zu verwandeln. Großes Lob für die Stimmung gab es von den Künstlern. Besonders einer von ihnen machte aus seiner Liebe zum Hurricane keinen Hehl.

„Wir sind das Hurricane“: Marteria hat am Samstag
alles rausgehauen. Foto: Waalkes
„Wir sind das Hurricane!“, schallte es aus gut und gerne 35.000 Kehlen am Samstagabend. Marten Laciny, alias Marteria, hatte sein Publikum absolut im Griff. Dank einer Lücke im Spielplan gab es parallel zum Marteria-Auftritt keine Konkurrenz, sodass der Zuschauerbereich vor der Greenstage gegen 23.30 Uhr aus allen Nähten platzte. Als Headliner des Abends ballerte der gebürtige Rostocker Hit um Hit und verwandelte sich zwischendurch in sein künstlerisches Alter Ego Marsimoto. Um sich gebührend von den Fans zu verabschieden, genoss Marteria ein ausgiebiges Bad in der Menge. Die Ordner hatten oft Mühe den Künstler in dem Getümmel wieder auf die Bühne zu ziehen. „Ihr seid der Wahnsinn. Danke an euch und danke, dass wir Teil von diesem besonderen Festival sein durften“, gab er den Fans mit auf den Weg zurück in ihre Zelte.

Besseres Wetter = Bessere Stimmung

Der Auftritt war der runde Abschluss für einen durch und durch gelungenen Festival-Samstag in Scheeßel. Im Vergleich zum Vortag präsentierte sich das Wetter von seiner freundlicheren Seite. Ein Phänomen: Sobald sich der erste blaue Fetzen am Himmel zeigt, herrscht Hochsommer am Eichenring. Nackte Oberkörper, Festivalbesucher die in Trauben auf dem Ackerboden sitzen und liegen und sich eine kleine Pause von der Feierei gönnen.

Yolandi Visser in ihrem schrillen
Bühnenauftritt. Foto: Waalkes
Frontman Ninja ist bei Die Antwoord
für den Rap zuständig. Foto: Waalkes
Den skurrilsten Auftritt hat die südafrikanische Band Die Antwoord abgeliefert. Yolandi Visser und Ninja produzieren ihren Rap-Rave seit 2009 und sind ein absolutes Live-Spektakel. Das Set ist gespickt mit optischen sowie inhaltlichen Provokationen. Manchmal geht es um Sex, mal um politische Aspekte – aber immer um die Musik. Die Texte, oft auf Afrikaans gesungen, stehen dabei nicht so sehr im Vordergrund wie die wummernden Beats und die beeindruckende Kondition der Künstler. Pausenlos in Bewegung, immer in Aktion mit dem Publikum und nimmersatt Fratzen und provokatne Posen in Richtung Kamera zu senden. Ein echter Festival-Leckerbissen.

Gut gefülltes Festival-Gelände

Nur die Hartgesottenen stehen Stunden lang an, um ihre
Lieblingsband aus nächster Nähe zu genießen. Foto: Waalkes
Der Samstag zog im Vergleich zum Vortag viel mehr Menschen vor die Bühnen und auf das Festival-Gelände. Was einerseits dem Wetter, aber andererseits dem deutlich massentauglicheren Line-Up zu verdanken war. Beim Farin Urlaub Racing Team war schon eine Stunde vorher die erste Welle überfüllt. Cro, der auf der Blue-Stage sein Hurricane-Debut feierte, konnte sich am Abend eben über ein zahlreich erschienenes Publikum freuen, wie der britische Singer-Songwriter George Ezra. Auch er war zum ersten Mal auf dem Hurricane und war überrascht wie textsicher das deutsche Publikum war: „Wow! This is amazing“, bescheinigte er seinen Fans.

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