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| Open Air-Vergnügen an der Weser: Sollten ganze Feiern erlaubt werden? (Foto: Archiv) |
Die Polizei löste in Bremen eine Open Air-Party auf, bei der 500 Menschen feierten. Sollten solche Feiern künftig auch ohne Genehmigung durchgeführt werden können? Geht es um übermäßige Bürokratie, die abgeschafft gehört, oder haben die Auflagen einen Sinn? Dazu unser Pro & Contra.
Pro: Freiluftpartys auch ohne Genehmigung
Freiluftpartys gehören in Bremen mittlerweile zur fröhlichen Feier-Kultur der jüngeren Generation. Die Partys sind häufig gut organisiert, Toilettenhäuser werden aufgebaut (und genutzt!) sowie der Müll nach der Feier weggeräumt. Okay, Kritikpunkt bleibt eventuell die Lautstärke. Aber auch da muss es doch Wege geben, sich zu einigen, ohne gleich die Polizei zu rufen.
Es darf doch nicht sein, dass den zumeist verantwortungsvollen jungen Menschen die Feierlaune vermiest wird, sie sogar in eine kriminelle Ecke gestellt werden, nur um sture Reglementierungen durchzudrücken.
Grünflächen sollen der Erholung dienen. Ja, aber gehören Partys und Picknicks nicht auch zur Erholung?
Wo hört entspanntes Herumstehen auf dem Rasen auf – und wo fängt eine Fete an? Wie lange ist Musik tolerierbar – und ab welcher Lautstärke stört sie wirklich? Gefragt ist hier viel Toleranz aber keine Genehmigungs-Bürokratie.
Contra: Freiluftpartys nicht ohne Genehmigung
Hört sich friedlich an: Jugendliche wollen am Hohentorshafen feiern, bauen Tresen auf, engagieren einen DJ, sogar Toilettenhäuschen und machen wieder sauber. Aber so ideal wird das in den seltensten Fällen ablaufen. Die Polizei musste dieses Fest mit 500 Besuchern auflösen und das war auch richtig so.
Erstens: Partys mit hunderten Besuchern ohne Genehmigung kennen keinen Verantwortlichen. Plötzlich sind alle weg – und wer haftet, wenn etwas passiert? Zweitens: Je größer das Fest, desto eher können die Veranstalter Gewinne einstreichen – warum sollten sie das ganz ohne Genehmigung dürfen?
Drittens: Die Anwohner werden von ausufernden Feiern wenig begeistert sein. Nein, es ist leider schlicht populistisch, „freies Feiern“ zu fordern. Hier gehts nicht darum, Spaß zu bremsen, sondern das Zusammenleben zu gestalten. Genehmigungen können vereinfacht, aber nicht einfach abgeschafft werden.
