Schulleiterin Silke Reinders (Foto: Bollmann) |
Nach jahrelangen Vorplanungen steht die Oberschule Ohlenhof in Bremen-Gröpelingen vor dem „Aus“: Im Koalitionsvertrag von SPD und Grünen wurde festgehalten „Der Campus der Schule Ohlenhof wird nicht gebaut“.
Seit drei Jahren gibt es in Gröpelingen eine Schule ohne eigenes Gebäude – und der Bau der neuen Oberschule Ohlenhof wird jetzt erneut in Frage gestellt.
Laut Koalitionsvertrag wird der Campus Ohlenhof nicht gebaut. Allerdings werden die Parteitage zunächst noch über die Schließung der Schule abstimmen – und die SPD Ortsvereine Gröpelingen und Oslebshausen machen bereits mobil gegen diese Entscheidung.
Infoveranstaltung über die Zukunft der Schule
Gemeinsam mit Bildungsexperten und Schulvertretern wollen die Sozialdemokraten die Bevölkerung am Dienstag über die neue Wendung in der Schulpolitik informieren.
Die Schüler sind geschockt
Der kleine Passus im Koalitionsvertrag hat gesessen: „Ich bin wie mit dem Hammer vor den Kopf gestoßen“, erklärt die Schulleiterin Silke Reinders: „Die Schüler, die Eltern, die Kollegen sind geschockt“, bringt sie die Stimmung im Stadtteil auf den Punkt.
Schließlich wurde der Bau der Schule sogar noch über die Wahl hinaus vorangetrieben und viel Geld in die Planungen investiert.
„Wählertäuschung“
„Eltern und Schüler könnten die plötzliche rot-grüne Abkehr vom geplanten Bau als Wählertäuschung empfinden“, meint der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Bürgerschaftsfraktion,
Dr. Thomas von Bruch, der auch von einem „teuren Kuckucksei“ spricht, das die scheidende Bildungssenatorin Eva Quante-Brandt ihrer Nachfolgerin hinterlässt. „Dieses Planungschaos hätten die betroffenen Lehrer nicht verdient, die in einem schwierigen Umfeld eine wichtige Arbeit leisten“, meint vom Bruch.
„Ein Rückschlag für die Schulen im Bremer Westen“
„Der gesamte Prozess ist ein weiterer Rückschlag für die Schulen im Bremer Westen“, urteilt die Vorsitzende der Linksfraktion Kristina Vogt.
Für die Eltern, die jahrelange Provisorien ertragen und am Aufbau der Oberschule mitgewirkt hätten, müsse die Entscheidung „ein Schlag ins Gesicht“ sein.
„Wie jetzt zu hören ist, stehen zum Schuljahresbeginn nicht einmal die benötigten Container bereit. Chaos nach den Ferien ist vorprogrammiert“, so Vogt.
Infoveranstaltungen und eine Demonstration
Bereits am morgigen Montag treffen sich die Kollegien aus Gröpelinger Schulen, Eltern und Schüler um 17 Uhr auf dem Gelände der Grundschule Halmerweg, um sich über die neue Situation auszutauschen. Die Veranstaltung der SPD-Ortsvereine findet dann am Dienstag, 7. Juli, ab 19 Uhr im Bürgerhaus Oslebshausen (Am Nonneberg 40) statt.
Am Mittwoch werden dann die SPD-Ortsvereine über die Situation diskutieren und für den kommenden Freitag wird wohl eine erste Demonstration stattfinden. Nach den bisherigen Planungen soll die um 10 Uhr am Hauptbahnhof starten und von dort zum Finanzressort führen.