Bauernpräsident wirbt in Tarmstedt für die Landwirtschaft

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Kühe werden für einen Schönheitswettbewerb vorbereitet. Foto: Möller

Freitag öffnete die 67. Tarmstedter Ausstellung. Deutschlands Bauernpräsident Joachim Rukwied betonte in seiner Festrede, dass eine positive Entwicklung der ländlichen Räume unmittelbar mit der Bereitschaft zusammenhänge, den jungen Landwirten Zukunftschancen einzuräumen.


Noch bis Montag trifft sich der Norden in Tarmstedt. 700 Aussteller sprechen mit ihren Produkten und Messeneuheiten Landwirte, Haus- und Gartenbesitzer sowie Verbraucher an. Vom Riesenrad über den Musikexpress bis zur Puppenbühne gibt es ein jahrmarktähnliches Begleitprogramm und eine umfangreiche Tierschau.

Tarmstedter Ausstellung in Deutschland einmalig

Die Eröffnung vor rund 800 geladenen Gästen nutzte Messechef Dirk Gieschen Freitagvormittag, um auf die Einmaligkeit dieser Veranstaltung in ganz Deutschland hinzuweisen. Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, bestätigte Gieschen. Und nutzte seine Festrede, für seinen Berufsstand ordentlich die Werbetrommel zu rühren.

Wer eine Verbesserung des Tierwohls fordere, laufe bei den Bauern offene Türen ein. Aus eigenem Antrieb würde die Landwirtschaft fürs nachhaltige Wirtschaften auf moderne Ställe setzen. Mit klaren Ansagen wolle man mit Verbrauchern und der Gesellschaft über die Tierhaltung in einen Dialog treten. Der ländliche Raum habe nur dann eine Entwicklungschance, wenn auch die Landwirtschaft florieren kann.

Gesunkene Erzeugerpreise würde den Bauern derzeit das Leben schwer machen. Man müsse und wolle sich den Marktmechanismen stellen, „wir wünschen uns die Milchquote nicht zurück“, so Rukwied. Die Superabgabe aus dem letzten Jahr der Milchquote in Höhe von wohl 900 Millionen Euro dürfe aber nicht eingespart werden, sondern solle für eine europäische Exportinititative verwendet werden.

Bauernpräsident gegen Einschränkungen im Pflanzenschutz

Rukwied forderte Änderungen an der Düngeverordnung. Starre Speerzeiten zur Ausbringung von Gülle dürfe es nicht geben, die Düngung müsse sinnvoll, effizient und grundwasserschonend sein.

Auch Restriktionen bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln widersprach der Bauernpräsident, die bräuchte die Landwirtschaft, wie die Medizin auf Arzneimittel angewiesen sei. Zum Thema Naturschutz mahnte er Überprüfungen an, insbesondere der Moorschutz dürfe nicht zu einer Enteignung von Bauern führen.

Vom Artenschutz müssten auch die Nutztiere profitieren, ohne es auszusprechen forderte Rukwied auch Schutzmaßnahmen fürs Vieh gegen den sich wieder verbreitenden Wolf.

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