Zhu Sinan bei der Grundsteinlegung (im Hintergrund Bürgerschaftspräsident Christian Weber, Sozialsenatorin Anja Stahmann und Yonggui Pei. |
In unmittelbarer Nähe des Flüchtlingswohnheims an der Nordstraße wird in der Überseestadt nun das Übergangswohnheim „Port“ errichtet. Am Montag wurde der Grundstein für das Gebäude gelegt.
Eigentlich wollte Prof. Dr. Klaus Hübotter mit seiner Dr. Hübotter Grundstücks-GmbH direkt neben dem BLG Forum auf dem Grundstück an der Ecke Überseetor / Waller Gemeinheit bereits vor Jahren das „Porthotel“ errichten.
Ein Hafen für die Flüchtlinge
Angesichts des immer noch zunehmenden Flüchtlingsstroms und der nicht ausreichenden Unterbringungsmöglichkeiten wurde das Projekt dann aber geändert: Gemeinsam mit seinem chinesischen Partner Zhu Sinan aus Bejing (Peking) baut Hübotter dort nun für fünf Millionen Euro das Übergangswohnheim „Port“ mit Platz für etwa 135 Flüchtlinge.
Wohnheim als gemeinsames Projekt mit chinesischen Investoren
Zur Feier der Grundsteinlegung kamen am Montag nicht nur Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne) und Bürgerschafstpräsident Christian Weber (SPD), sondern auch viele Nachbarn aus der Überseestadt und gleich eine ganze Delegation aus China. Schließlich wird das Wohnheim gemeinsam mit dem Investor Zhu Sinan und der Deutsch-chinesischen Gesellschaft realisiert.
Konsul Yonggui Pei nahm auch selbst die Maurerkelle in die Hand, um den Grundstein für das Übergangswohnheim zu legen |
Bevor die Kupferröhre mit Dokumenten, Euro, Cent, Yuan, Jiao und Fen eingemauert wurde, löteten die Arbeiter sie fachgerecht zu. |
„Ich habe an der Hochschule Bremen studiert und bin dann nach China zurückgekehrt“, erzählte Zhu Sinan auf der Feier. Dort habe er vor zwei Jahren dann Hübotter kennengelernt und sei mit ihm ins Geschäft gekommen.
„Ich freue mich, dass ich etwas für meine zweite Heimat Bremen tun kann“, meinte Sinan. Die Bedeutung des deutsch-chinesischen Handels hob auch Yonggui Pei vom chinesischen Generalkonsulat in Hamburg hervor.
China als wichtiger Handelspartner
Konsul Yonggui Pei kam mit Übersetzerin zur Grundsteinlegung und würdigte in seiner Rede die gute wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland. (Fotos: Bollmann) |
China sei mittlerweile einer der wichtigsten Partner Deutschlands und die Tendenz bei der wirtschaftlichen Zusammenarbeit sei sehr gut. Über 150 chinesische Firmen hätten mittlerweile in Bremen und dem Umland investiert: „Wir freuen uns, dass immer mehr Unternehmen nach Bremen kommen, Vitalität und Arbeitsplätze schaffen“, sagte Pei, „das Übergangswohnheim ist dafür ein sehr schönes Beispiel.“
Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne) und Bürgerschaftspräsident Christian Weber (SPD) waren beide voll des Lobes für das Engagement. „Es ist eine große Ehre dieses Wohnheim mit ihnen zusammen zu realisieren“, sagte Stahmann zu den chinesischen Gästen und ihrem „Freund Hübotter“.
Anschläge sind ein „erbärmliches Verhalten“
Sonia aus Nigeria kam mit ihrem Sohn aus dem benachbarten Flüchtlingswohnheim und trug bei der Feier ein Lied vor. |
Angesichts des jüngsten Anschlages auf ein Flüchtlingsheim sprach Stahmann von einem „erbärmlichen Verhalten“. „Hier klappt Integration“, hob Weber dagegen hervor und lobte wie Markus Großkopf (Innere Mission, Leiter der benachbarten Übergangsheims) die große Solidarität der Menschen in Walle. „Ich hoffe, dass diese Offenheit und Freude erhalten bleibt, mit der die Flüchtlinge empfangen werden“, sagte Großkopf.
Übergangswohnheim öffnet Anfang 2016
Das Übergangswohnheim „Port“ soll im Frühjahr 2016 fertig sein und über 36 kleine Appartments verfügen, in denen auch eigene Bäder und Küchen für die Bewohner untergebracht sind. Das Gebäude wird für zehn Jahre fest an die Sozialbehörde vemietet. Betreiber wird die Innere Mission.