So solls aussehen: Der Durchgang zwischen den beiden Gebäuden in Richtung Bahnhof (Animation: Griese) |
Lange passierte nichts hinter dem Bauzaun, jetzt rollen die Bagger. Kommende Woche ist offizieller Baustart für das Zentrum vor dem Bahnhof, das zum Eingangstor werden und die Vorstadt städtebaulich aufwerten soll.
Die Flächen sind vermietet, die Finanzierung steht – endlich kann der Bahnhofsplatz bebaut werden. Am Mittwoch geben Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) und Bausenator Joachim Lohse (Grüne) den Startschuss.
Das „City Gate“ genannte Gebäudeensemble soll gleich zwei Hotels beherbergen, davon eines im Budget-Bereich. Dazu kommen Geschäfte wie ein Supermarkt und ein Drogeriemarkt sowie Büros. Sechs Stockwerke in die Höhe und gleich drei in die Tiefe werden die Bauten der Achim Griese Treuhandgesellschaft mbH wachsen, inklusive einer Tiefgarage.
Die 34.425 Quadratmeter Nutzfläche teilen sich in fast gleichen Anteilen auf Büros, Parken, Hotels und Einzelhandel mit Gastronomie auf. Eröffnet werden soll Ende 2017.
Verträge mit der Stadt wurden neu ausgehandelt
Dass es überhaupt zu Verzögerungen kam – monatelang bewegte sich nichts auf der Baustelle – soll daran liegen, dass die Banken auf die Quote bei der Vermietung gedrängt haben. Erst müssten 70 Prozent der Flächen vermietet sein, bevor das Projekt gebaut werde, heißt es. Auch mussten die Verträge mit der Stadt neu ausgehandelt werden: Eigentlich hatte Bremen ein Rückkaufsrecht, wenn das Gebäude bis 2016 nicht fertiggestellt wird. Jetzt hat man sich als „Deadline“ auf 2018 geeinigt.
Unumstritten ist der Bau nicht: Eine Bürgerinitiative, der das Gebäudeensemble zu groß und zu wuchtig scheint, hatte für einen eigenen Entwurf gekämpft und eine Petition ins Leben gerufen. Doch aus dem Plan, einen Park mit großem Springbrunnen zu errichten, wurde nichts.
Aufwertung für die Bahnhofvorstadt
Bausenator Lohse sagt: „Der städtebaulich herausragende und preisgekrönte Entwurf des Architekten Max Dudler wird dem Platz eine starke Fassung geben und Bremen ein neues Entrée verleihen – eine echte Visitenkarte.“ Zugleich bedeute die Realisierung eine Aufwertung der Bahnhofvorstadt, und zwar nicht nur „in städtebaulicher, sondern auch in wirtschaftlicher Hinsicht“. Lohse verweist auch darauf, dass das Vorhaben mit breiter Beteiligung des Beirates umgesetzt werde.
Als das Gelände im Jahr 2012 verkauft wurde, musste die dortige Skateranlage geräumt werden. Jetzt wird im ehemaligen Postamt V eine neue „Sport- und Interaktionsfläche“ gebaut, die der Sportgarten e. V. betreiben wird. Dort sollen Skater eine neue Heimat finden.