Rennverein-Präsidentin Tonya Rogge und Vorstandssprecher Frank Lenk. Foto: Barth |
Drei von sechs Renntagen der aktuellen Saison sind auf der Galopp-Rennbahn in der Vahr absolviert. Und sie liefen so gut, dass der Rennverein über weitere Termine nachdenkt.„Wir würden sehr gerne noch einen oder zwei zusätzliche Renntage austragen, wenn sich denn passende Termine finden“, sagt Tonya Rogge, Präsidentin des Rennvereins.
Mit den ersten drei der ursprünglich für 2015 geplanten sechs Events auf der Galopprennbahn in der Vahr ist die 47-Jährige Rogge zufrieden: „Der Zuspruch war sehr gut. Es sind insgesamt fast 10.000 Zuschauer gekommen“, so das Halbzeitfazit der Präsidentin, die im Februar 2014 auf den verstorbenen George C. Muhle folgte.
An den drei Renntagen in diesem Jahr wurden fast 320.000 Euro an den Wettschaltern umgesetzt.
Seit Rogge dem Verein vorsteht und ein neuformierter Vorstand die Strippen zieht, geht es aufwärts mit der Galopprennbahn, die in der Vergangenheit mit roten Zahlen und fehlender Perspektive meist für negative Schlagzeilen sorgte.
„Kratzen an der schwarzen Null“
„Das vergangene Jahr war finanziell das erfolgreichste in der Geschichte der Rennbahn. Dieses Jahr sieht es genauso aus, vielleicht sogar noch ein bisschen besser“, sagt Rogge. Vorstandssprecher Frank Lenk ergänzt: „Wir kratzen an der schwarzen Null. Wir sind zwar noch nicht ganz über den Berg, aber die Tendenz geht in die richtige Richtung.“
Vorbei scheinen die defizitären Tage, als die Anlage nur mit kräftigen Subventionen der Stadt überleben konnte und deswegen eine Menge Kritik einstecken musste. Gegen das negative Image aus den Zeiten der Misswirtschaft kämpften die heutigen Verantwortlichen an und leisteten jede Menge Überzeugungsarbeit.
Kooperation mit PMU
„Wir haben wirklich sehr viele Gespräche geführt. Wir konnten Dinge aufarbeiten, die in der Vergangenheit belastend im Raum gestanden haben“, erzählt Lenk über die Arbeit der vergangenen Monate, die jetzt allmählich Früchte trägt: Die Politik „fremdelt“ nicht mehr, Sponsoren zeigen wieder vermehrt Interesse, es gibt eine Kooperation mit dem französischen Wettanbieter PMU, der die Rennen aus Bremen live in Frankreich überträgt, so dass dort auch gewettet werden kann.
Rogge: „Drei Millionen Franzosen, die sich für Pferdewetten interessieren, wissen jetzt ganz genau, wo Bremen liegt.“
Zweitvermarktung zieht an
Auch beim Thema Zweitvermarktung gibt es Fortschritte. Im kommenden Jahr soll auf der Rennbahn jeden Sonnabend ein Flohmarkt stattfinden, zum ersten Mal im Rahmen der traditionellen Saisoneröffnung am Karfreitag.
Auch eine Anfrage für ein mehrtägiges Jazzfestival in 2016 liegt vor. „Wir hoffen, dass wir noch mehr Veranstaltungen auf die Rennbahn bekommen können“, so Rogge.