Auf dem Bahnhofsplatz in Bremen wird gebaut. |
Der Spatenstich für den Neubau auf dem Bremer Bahnhofsplatz erhitzt die Gemüter. Kontrovers wird diskutiert, ob der Neubau dorthin passt oder eine echte Chance vertan wurde. Auch innerhalb der Redaktion des Weser Reports.
Pro: Chance richtig genutzt
Diese Chance wird genutzt. Natürlich kann man diskutieren, ob das Gebäudeensemble auf dem Bahnhofsplatz die richtige Größe hat – so wie es unsere Leser auch kontrovers bei Facebook tun.
Florian Hanauer |
Doch ich meine: Das „City Gate“ wird Bremen schmücken. Ein großzügiger Neubau in anspruchsvoller Architektur von einem renommierten Architekten ist ein schönes Eingangstor. Die unansehnlichen Fassaden aus den 1950er Jahren am Breitenweg verschwinden, die Bahnhofsvorstadt wird aufgewertet.
Wer aus dem Hauptbahnhof tritt, der sieht: Hier passiert etwas, hier wird investiert,hier herrscht Dynamik. Bremen hat viele schöne Grünflächen. Doch vor dem Bahnhof, mitten in der City, passt ein moderner Bau mit vielfältigen Nutzungen. Hoffen wir, dass er bald fertig wird.
Contra: Hier wird eine Chance vertan
Nein, die Chance für einen schönen und einladenden Bahnhofsplatz wird heute, mit dem Spatenstich für den Neubau, vertan. Die Sichtachsen auf den Bahnhof werden zugestellt. Touristen, die aus dem Bahnhof kommen, bekommen statt einer kleinen grünen Oase – mit Sitzbänken und vielleicht auch kleiner Skaterbahn – wenig innovative Bauten zu sehen.
Annette Kemp |
Sicher, damit wird die hässliche Hochstraße versteckt, das darf aber doch nicht der Grund für eine derartige Verdichtung sein. Als Entrée und Visitenkarte der Stadt, sind zugige Häuserschluchten in der heutigen Zeit ungeeignet. Ein kleiner Park für alle Generationen wäre hingegen modern, frisch und kontaktstiftend.
Hinzu kommt, dass es für die Büroflächen offenbar noch keine Mieter gibt – und das nach langer Suche. Der Neubau wird auch auf diesem Gebiet nicht als Chance begriffen.