„Sommerwetter 2015 völlig normal“

Von
Platzregen in Bremen – der Wechsel zwischen
heißen Phasen und kühlenden Gewittern
ist im Sommer völlig normal.Foto: Schlie

Kaiserwetter mit über 30 Grad Celsius im Wechsel mit kräftigen Gewittern und Temperaturstürzen um bis zu 15 Grad binnen weniger Stunden – viele Bremer haben den Eindruck, das Wetter sei ungewöhnlich launisch.


Wo man derzeit in der Hansestadt hinhört, vernimmt man meteorologische Verschwörungstheorien: „Das Wetter spielt doch komplett verrückt, erst ganz heiß, dann wieder total kühl. Das kann nicht normal sein“, „So war es sonst nie“, „Früher war es viel länger schön am Stück“.

Meteorologisch nichts Besonderes

Aber genau wie bei dem Zitat, „früher war mehr Lametta“, aus dem Loriot-Weihnachtssketch, handelt es sich dabei um subjektive Empfindungen. Rein wissenschaftlich gesehen, ist dieser Sommer meteorologisch nichts Besonderes. „In der Zeit von Juli bis August sind Wechsel von heißen Phasen und starken Gewittern total normal. Dann fällt kühlere Luft aus einer Höhe von etwa 1.500 Metern in kurzer Zeit zu uns herunter“, sagt Diplom-Meteo­rologe Rüdiger Hartig vom Deutschen  Wetterdienst (DWD).

Dies ist tatsächlich die Erkenntnis der meisten Wetter-Experten. Demnach ist der deutsche Durchschnitts-Sommer – wie etwa der im Jahr 2010 – durchwachsen, mit langen Schönwetter- und Hitzeperioden sowie mit kühl en und regnerischen Phasen.

Von warmen Sommern verwöhnt

Ein Grund für die aktuelle Wahrnehmung ist unter anderem, so Hartig, dass wir in den vergangenen Jahren durch sehr warme Sommer außerordentlich verwöhnt worden sind: „Viele gehen schnell davon aus, dass das jetzt immer so sein müsse.“

Der normale Durchschnittssommer hat in Deutschland aber eine wesentlich niedrigere Mitteltemperatur, als die meisten annehmen: 16,3 Grad. Zum Vergleich: Der Jahrhundert Sommer im Jahr 2003 hatte eine Durchschnitts-Temperatur von 19,6 Grad.

Wochenstart mit gutem Wetter

Für die kommenden Tage sagt Hartig für Bremen und umzu gutes Wetter voraus: „Es bleibt schön warm. Kommende Woche gehen wir von Temperaturen von 25 und mehr Grad aus. Zum Ende der Woche muss dann wieder mit Gewittern gerechnet werden.“

Diese seien Auswirkungen von feuchtwarmer Luft, die aus Frankreich herüberziehe. Staue diese sich an, seien Blitz, Donner und Starkregen  die Folgen.

DWD-Wetter-App kostenlos downloaden

Da sich das Wetter ständig ändere und eine genaue Vorhersage in der Regel nur für wenige Tage möglich sei, hat der DWD ein neue Wetter-App für Smartphones veröffentlicht. Damit kann man sich ständig über die aktuelle Entwicklung informieren. Unter dem Namen „WarnWetter“ kann diese kostenlos im Apple-Store für iPhones oder im Google Play Store für Android-Geräte heruntergeladen werden..

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