Kindergartenkinder und ihre Helfer in Tenever Fotos: Schlie |
Ein grünes Experiment – Kindergarten-Kinder und Vertreter des Umweltbetriebs hoffen darauf, dass Umweltsünder endlich aufhören ihren Abfall in der Grünanlage abzuladen. Mit Saatgut und Harken rückten die jungen Gärtner einem Areal im Bremer Osten zu Leibe.
Tüten mit Restmüll, Papier, Sperrmüll – auf einer Teneveraner Grünfläche landete immer wieder Müll. „Viele Anwohner im Umfeld der Kreuznacher Straße haben es satt. Der Umweltbetrieb Bremen auch.
Seit einiger Zeit wird die Fläche hinter dem Gewerbezentrum mit Müllablagerungen verunreinigt. Der Abfall nervt“, sagt Kerstin Doty, Sprecherin des Umweltbetriebs Bremen. Ständig müsse das Areal gesäubert werden. „Das wächst uns langsam über den Kopf“, gibt Doty zu.
„Bis zu sieben Tonnen Müll“
Mit Harken wurden die Blumensaamen eingearbeitet. |
Viel wurde versucht, den Umweltsündern das Handwerk zu legen. Appelle und Absperrungen halfen nichts. „Das Abfahren der Müllberge, bis zu sieben Tonen, bedeutet natürlich auch immer wieder Kosten. Das Geld könnten wir sehr gut anders einsetzen“, ergänzt Stefan Wagner, Referatsleiter beim Umweltbetrieb.
Um den illegalen Müllentsorgern jetzt auf ungewöhnliche Weise die Stirn zu bieten, sorgen Vorschulkinder des Kinder- und Familienzentrums Regenbogenhaus in Tenever für einen blumigen Schutz. Mit Gießkanne, Harke und Tausenden von Blumensamen ausgestattet, machten sich die Kita-Kinder daran, das Gelände für blühende Landschaften vorzubereiten.
„Wir hoffen, dass Menschen begreifen, dass die Wiese für Müll tabu ist“
Bis die ersten Blumen ihre Köpfe aus dem Boden recken, weisen Schilder, die ebenfalls von den Kita-Kindern gestaltet wurden, auf das besäte Areal hin. Zudem steht dort geschrieben, dass es keinen Platz mehr für illegale Müllhalden gebe. „Wir hoffen inständig, dass sich die Menschen daran halten und begreifen, dass die Wiese für Müll tabu ist“, sagt Doty und erntet ein heftiges Nicken der Kinder. „Wir finden Müll doof, der stinkt“, sind sie sich einig.
Von Kindern bemalte Schilder sollen Müllsünder davon abhalten, ihren Abfall abzuladen. |
Dabei soll die Aktion nicht einmalig bleiben, denn die Regenbogenkinder sind weiterhin für das Areal an der Krteuznacher Straße zuständig. Dazu gehören regelmäßige Besuche mit Erzieherin Anke Woykos. Das gilt auch für neue Kita-Gruppen.
Wagner hofft auf einen durchschlagenden Erfolg des blumigen Experiments. „Wenn das so wäre, könnten wir die Blumenwiesen auch in anderen Ecken Bremens säen, damit Menschen ihren Abfall nicht mehr in diesen Ecken abladen.“