Stiftung hilft Bremer Verein „Fluchtraum“ mit Kindergeld

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Bertold Frick (l.) und Andreas Hüchting von
der Stiftung. Foto: Deutschen Kindergeldstiftung

Der Verein „Fluchtraum“ ist Preisträger der „Deutschen Kindergeldstiftung“. 5000 Euro sollen den Verein, der Flüchtlinge mit ehrenamtlichen Mentoren und Vormündern zusammenbringt, unterstützen. Auch eine langfristige Förderung ist geplant.

Die „Deutsche Kindergeldstiftung“ ist ein Zusammenschluss von  Bremern, die ihr Kindergeld an Bremer Projekte für bedürftige Kinder spendet. Sie feiert dieses Jahr fünfjähriges Bestehen. „Ein amtlicher Vormund in Bremen ist für 80 bis 100 Kinder und Jugendliche zuständig. Gesetzlich vorgesehen sind eigentlich 50,“ sagt Andreas Hüchting, einer von zwei Geschäftsführern der Stiftung.

Eine vernünftige Betreuung der jugendlichen Flüchtlinge sei da gar nicht möglich. „Fluchtraum hat uns mit seinem Konzept überzeugt. Ein vernünftig ausgebildeter Erwachsener kümmert sich um einen Flüchtling.“ Deswegen sei aus den 30 Vereinen, die sich für den Preis der Kindergeldstiftung beworben haben, Fluchtraum e.V. ausgewählt worden.

5.520 Euro monatlich stehen der Stiftung zur Verfügung

Die „Deutsche Kindergeldstiftung“ sei ein Zusammenschluss von Bremer Familien, die nicht auf das vom Staat gezahlte Kindergeld angewiesen seien. „Das Kindergeld kann man aber nicht abbestellen. Also haben wir uns überlegt, wir spenden es für Projekte, die bedürftigen Kindern zu Gute kommen“, sagt Hüchting. Inzwischen würden 30 Kindergelder jeden Monat gespendet werden. Die Stiftung arbeite ehrenamtlich und generiere alle Kosten aus Spenden, sodass das Kindergeld vollständig gespendet werden könne.

Die Stiftung unterstützt Projekte, die bereits vorhanden sind und baut deren Programme aus. Die beiden hauptsächlich geförderten Projekte sind zum einen die „Bildungsbrücken“, die Kindern aus schwierigen Verhältnissen zum Beispiel Schulmaterial besorgt oder Klassenfahrten bezahlt. Zum anderen die „Sportakademie“, die Kindern Spaß an Bewegung und das Vereinsleben näher bringt. In den letzten fünf Jahren konnte die Stiftung insgesamt 400.000 Euro spenden.

Schwer traumatisierte Flüchtlinge brauchen Ansprechpartner

Der Verein „Fluchtraum e.V.“ soll ein weiteres Kernprojekt der Stiftung werden. Matthias Westerholt von Fluchtraum freute sich über den Preis. „Das passt thematisch so wunderbar. Wir geben den Flüchtlingen Ersatzeltern und kriegen jetzt das Kindergeld.“ Fluchtraum bilde engagierte Erwachsene, die einen Flüchtling betreuen wollen, zu Mentoren aus. Diese könnten auch Vormundschaften übernehmen. „Wir haben im Moment circa 100 Menschen, die eine Vormundschaft für Flüchtlinge übernommen haben.“

Wer eine Vormundschaft, oder eine Mentorentätigkeit übernehmen möchte, werde von Fluchtraum zunächst in rechtlichen und psychologischen Fragen geschult. „Diese meist jungen Männer haben Traumata, die haben wir in 20 Jahren noch nicht erlebt“, sagt Westerholt. Deswegen betreue Fluchtraum die Familien eng. Der Verein lebe von Spenden, was aber zunehmend schwieriger würde. „Damit der Verein sich auf ihre Arbeit und nicht aufs Geld sammeln konzentrieren können, haben wir uns entschieden, die Förderung zu übernehmen“, fasst Hüchting zusammen.

Die offizielle Preisverleihung findet am Samstag ab 11 Uhr im Sportgarten statt. Dort wird das Jubiläum der Stiftung gefeiert, Interessierte haben die Möglichkeit, die von der Stiftung geförderten Projekte kennen zu lernen.

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