Protestaktion der Schwimmer im Hallenbad (Foto: Schlie) |
Das Debakel ums marode Unibad erhitzt die Gemüter aller Nutzer. Betroffene aus ganz Bremen fragten jüngst im Rahmen einer Prostestaktion im Hansewasser-Hallenbad, warum der Neubau des überdachten Sportbades auf dem Gelände in Horn nicht vorgezogen wird. Doch nach den aktuellen Plänen soll erst Ende 2016 mit der Umsetzung begonnen werden.
Besagter Neubau auf dem Gelände des Horner Bades soll das Unibad eines Tages komplett ersetzen. Allerdings voraussichtlich erst in drei Jahren. Warum wird nicht sofort mit der Umsetzung dieser Maßnahme begonnen? „Von mir aus spricht nichts dagegen“, sagt Bernd Schneider, Sprecher von Sportsenatorin, Anja Stahmann (Grüne) verweist aber auf die laufenden Workshops zur Bürgerbeteiligung.
Deren Projektleiter Jürgen Brodbeck sieht darin jedoch keine Hürde: „Unser Verfahren bezieht sich auf das Freibad und das umliegende Gelände. Es hat mit dem Bau einer Sporthalle auf dem Areal nichts zu tun. Dabei gibt es eh keinen großen Gestaltungsspielraum. Wir fragen uns höchstens, wie die Halle in unser Konzept eingebunden werden könnte – beispielsweise durch Übergänge und im laufenden Betrieb.“
„Lasst die Bagger endlich anrücken“
„Lasst doch endlich die Bagger anrücken“, das forderten Sportschwimmer am Montagabend während einer groß angelegten Protestaktion im Hansewasser-Hallenbad. Sie fürchten, dass sich im Unibad immer wieder neue Schwachstellen auftun und selbst die – vorübergehende – Sanierung ein Fass ohne Boden ist.
„Genau das ist absehbar“, meint auch Marco Lübke, sportpolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion. Er plädiert ebenfalls dafür, den Neubau vorzuziehen, wobei das die aktuelle Notlage nicht beheben könne. „Für die Zeit bis zur Fertigstellung brauchen wir Übergangslösungen, alles andere wäre der Tod für den Schwimm- und Tauchsport in Bremen.“
Nur ein Beispiel: „Alleine die Abiturienten der sportbetonten Schule an der Ronzelenstraße müssen die Gelegenheit haben, regelmäßig 800-Meter Strecke zu schwimmen“, so Schulleiter Jürgen Koopmann.
„Wir würden die Stellschrauben gerne anziehen“
„Wir haben ebenfalls ein großes Interesse daran, dass es schnell geht und würden die eine oder andere Stellschraube gerne anziehen“, sagt Martina Baden, Geschäftsführerin der Bremer Bäder GmbH. Dazu wäre aber nicht zuletzt eine Änderung der aktuellen Gesetzeslage notwendig. Denn diese sieht eine europäische Ausschreibung unter den Planern vor, außerdem müssen gewisse Fristen eingehalten werden.
„Nicht zuletzt geht es um sehr viel Geld“, so Martina Baden. Konkret sind es 30 Millionen für das Gesamtkonzept aus Hallen- und Freibad in Horn. Dessen Umsetzung würde nach aktuellem Stand wie folgt ablaufen: Ende September Beginn des Ausschreibungsverfahrens, Anfang 2016 öffentliche Präsentation der Pläne, Baubeginn Herbst 2016, Fertigstellung Anfang 2018.