Neue Senatsprodukte: Der Martinshof-Shop eröffnet wieder

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Das Geschäft des Martinshofs wird umgebaut. (Foto: Schlie)

Der Werkstatt-Laden mitten in Bremen wird für 70.000 Euro umgebaut. Zu den „Senatsprodukten“ kommt auch Kakao dazu. Wer dort einkauft, tut etwas Gutes für behinderte Menschen, sagt Geschäftsführer Wilfried Hautop, der sich um die Inklusion sorgt.

Das Geschäft des Martinshofs soll am 10. Oktober in der Bremer Innenstadt wieder eröffnet werden. Noch wird dort gearbeitet: Mit der Körberstiftung werden 70.000 Euro in den Umbau gesteckt, berichtet Wilfried Hautop, Geschäftsführer der Werkstatt Bremen, dem Weser Report. In der Innenstadt werden regionale Spezialitäten angeboten, darunter der Senatskaffee, der Senatstee und die Konfitüren, die im Martinshof hergestellt werden.

Aber auch Geschenke, Souvenirs, Kinderspielzeug, etwa aus Holz, und Webwaren sind erhältlich. Wer dort einkauft, tut etwas Gutes – „damit schaffen die Kunden Arbeit für Menschen mit Behinderungen“, unterstreicht Hautop.  Unter Anleitung einer Verkäuferin mit einer sonderpädagogischen Ausbildung betreiben die Martinshof-Mitarbeiter mit Behinderungen das Geschäft.

Glücklich, weil sie wissen, „etwas Brauchbares“ zu tun

Damit erhält Bremen seinen zweiten Martinshof-Laden nach der Renovierung zurück. Der andere Laden befindet sich um Flughafen, und vertreibt neben den Martinshof-Produkten auch Reiseausrüstung sowie Gepäck, etwa Artikel der Lufthansa.

Hautop erläuert, wie wichtig es für diese Menschen sei, eine Arbeit zu haben, mit der sie etwas sinnvolles tun. „Sie sind am glücklichsten, wenn sie wissen, dass sie auch etwas Brauchbares tun.“
Deshalb hat der Martinshof zum Beispiel eine umfangreiche Zusammenarbeit mit Mercedes.

Mittlerweile sind die Werkstätten des Martinshofs fest in den Produktionsprozess des Automobilwerks integriert – „just in sequence“ heißt das, die Autoteile werden direkt an die Produktion an das Band geliefert, und das im Drei-Schicht-Betrieb.

Kakaopulver auf einem Holzstab zum Umrühren

Wilfried Hautop (Foto: WR)

Bei den Nahrungsmitteln, die der Martinshof selbst herstellt, wird auch ständig getüftelt und experimentiert. „Das ist seit 2008 eine gute Nummer geworden“, sagt Hautop, der jetzt mit einem neuen Kakao auf den Markt kommen will: Dabei wird das Kakaopulver von einem Holzstab getragen, und löst sich in der Tasse beim Umrühren auf. Es werden biologisch angebaute Kakaobohnen aus Equador verwendet.

„Wir wollen, dass die Menschen gern zu uns kommen. Dass jemand aus Mitleid beim Martinshof einkauft, das geht gar nicht“, meint der Geschäftsführer. „Wir wollen wirklich gut sein und gute und auch nützliche Sachen anbieten.“ Beim Stichwort Inklusion glaubt Hautop, dass die Toleranz zunimmt: „Wir müssen erst unter die Leute kommen und sichtbar werden. Inklusion werden wir nicht erzwingen, sondern wir wollen sie erlebbar machen.“

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