Versuchter Anschlag auf Flüchtlingszelt in Bremen-Nord

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Brandanschlag in Bremen-Nord:
Der Staatsschutz ermittelt. Foto: WR

In Blumenthal wird ein neues Großzelt für die Unterbringung von Flüchtlingen aufgebaut. Unbekannte Täter haben auf das noch unbewohnte Zelt einen Brandanschlag verübt. Die Polizei nimmt den Fall ernst: Neben den Brandermittlern wurde der Staatsschutz eingeschaltet. Das Zelt wird jetzt besonders geschützt.

Das „Großzelt“ in der Kreinsloger Straße in Bremen-Blumenthal ist gerade erst fertig geworden. Die Polizei hat am Sonnabendvormittag dort einen Brandschaden aufgenommen, wie die Beamten mitteilen.

Nachdem am Freitagabend die Aufbauarbeiten für die Flüchtlingsunterkunft beendet worden waren, sollten am Sonnabend Restarbeiten durchgeführt werden. Dabei entdeckten Mitarbeiter am späten Vormittag einen Brandschaden an den Bodenbrettern eines Notausganges.

Offenbar hatten unbekannte Täter von außen versucht, Bodenbretter und die Kunststoffkassetten einer Seitenwand mit Brandbeschleuniger oder Brandmittel zu entzünden, heißt es in dem bewusst sehr sachlich gehaltenen Bericht der Polizei.

Besondere „Schutz- und Sicherungsmaßanhmen“

Dabei wurde allerdings lediglich der Holzfußboden in Mitleidenschaft gezogen. Ein Übergreifen des Feuers auf die Kunststoffkassetten blieb aus. Außen am Zelt seien „leichte Verrußungen“ zu erkennen. Das Feuer dürfte von alleine ausgegangen sein.

Es wurden umgehend Ermittlungen wegen des Verdachts der Sachbeschädigung eingeleitet. Die Ermittlungsarbeit der Brandermittler, Spurensucher der Tatortgruppe und des Staatsschutzes der Polizei Bremen dauern an.

Erste Konsequenz: Zwischen der Polizei und dem Betreiber des Zeltes werden „Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen“ vereinbart, wie die Beamten betonen. Zeugenhinweise werden an den Kriminaldauerdienst unter der Rufnummer 0421-362-3888 erbeten.

„Ich bin entsetzt, weil wir Gott sei Dank soetwas in Bremen bisher nicht hatten“, sagte Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) Radio Bremen. „Ich setze darauf, dass die Polizei diese Täter schnell fasst.“

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