Attraktiver Markt: Büros in der Überseestadt (Foto: WR) |
Bremen soll als Immobilienstandort punkten, denn die Stadt habe ein „gutes Preis-Leistungs-Verhältnis“, „Augenmaß und Stabilität“. Das sagt die Wirtschaftsförderung, die mit ihrem „Immobilien-Report 2015“ optimistische Prognosen für die Hansestadt macht. Was die Investoren freuen dürfte, könnte Wohnungssuchende allerdings weniger begeistern.
Bremen ist laut Wirtschaftsförderung ein „stabiler Markt mit guten Prognosen“. In fast allen Bereichen komme die Stadt auf Spitzenwerte unter vergleichbaren Städten. So sei die Quote an Leerständen in der Logistikbranche mit 1,9 Prozent sehr gering. Neue Flächen entstehen derzeit vor allem im Gewerbepark Hansalinie und im Güterverkehrszentrum Bremen.
Auch bei Büros weise Bremen einen geringen Leerstand mit 3,2 Prozent auf, so die WfB weiter. In der Tat: In Hamburg beispielweise liegt die Leerstandsquote nach Angaben von Grossmann & Berger bei 6,2 Prozent. Frankfurt kommt auf die höchste Quote mit 12,2 Prozent.
Das könnte allerdings auch den Grund haben, dass in anderen Städten schlicht mehr gebaut wird. So ist der Umsatz mit insgesamt 70.000 Quadratmetern geschätzt bis zum Jahresende gar nicht so hoch. 25.700 Quadratmeter davon wurden ganz neu gebaut. Beim Umsatz kommt Hamburg in etwa auf den siebenfachen Wert von Bremen (im ersten Halbjahr wurden dort 254.000 Quadratmeter Bürofläche vermietet).
Nebenlagen der Innenstadt entwickeln sich besser
Trotz der jüngsten Negativschlagzeilen über die Entwicklung der Bremer Innenstadt, etwa das geplatzte City-Center-Projekt, hält der Immobilien-Report positive Nachrichten bereit. „Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, Projektentwicklung mit Augenmaß und Stabilität – dafür steht der Immobilienstandort Bremen seit vielen Jahren und punktet mit diesen Vorzügen auch weiterhin bei Investoren“, sagt Andreas Heyer, Vorsitzender der Geschäftsführung der WFB Wirtschaftsförderung.
Der Bremer Einzelhandel beispielsweise entwickele sich postiv. „In der Innenstadt gibt es kaum Leerstände in den 1A-Lagen“, so Heyer. Die Passantenfrequenzen seien „insgesamt stabil und haben sich in einigen Teilen (zum Beispiel Obernstraße) sogar verbessert“. In den Nebenlagen baue sich der Leerstand ab.
Preise bei Eigentumswohnungen steigen
Beim Bremer Wohnungsmarkt schließlich stiegen in Preise in den begehrten Vierteln wie Horn-Lehe, Schwachhausen oder allgemein in den Lagen am Wasser. Bei Neubauprojekten könnten laut Wirtschaftsförderung Preise von über 4.000 Euro pro Quadratmeter erzielt werden, im Schnitt lag man 2014 bei 2.800 Euro pro Quadratmeter, für 2015 wird mit weiteren Steigerungen bis auf 2.900 Euro pro Quadratmeter gerechnet.
Tritt dieses ein, wäre Bremen immer noch ein günstiges, wenn nicht mehr so günstiges Pflaster: Der Wert liegt in Düsseldorf bei 3491 Euro pro Quadratmeter, in Hamburg bei 3666 Euro (in 2014). Die Durschnittsmieten entwickeln sich moderater und kommen bei Neubauwohnungen in Bremen auf rund 9,80 Euro pro Quadratmeter.
Was die Investoren freuen dürfte, die Wohnungssuchenden aber weniger: Die Spitzenmieten sind seit 2010 um gut 16,5 Prozent angestiegen und liegen 2015 bei ca. 13,40 Euro pro Quadratmeter – in den begehrten Lagen.
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