Voller Einsatz im vergangenen Nordderby: Werders Theo Gebre Selassie (l.) gegen Rafael van der Vaart, der den HSV inzwischen verlassen hat. Foto: Nordphoto |
103. Bundesliga-Duell mit dem Erzrivalen aus Hamburg: Werder will sich nach der Wolfsburg-Pleite rehabilitieren. Die Statistik spricht für die Bremer, die Form für den Gast aus Hamburg: Der HSV konnte seit acht Jahren nicht mehr im Weserstadion gewinnen, kommt aber mit breiter Brust zum Nordderby.
Es gab wohl selten ein Derby zwischen Werder und dem Hamburger SV, in das die beiden Klubs unter unterschiedlicheren Vorzeichen gegangen wären.
Zwar trennen die beiden Erzrivalen in der aktuellen Bundesligatabelle gerade mal fünf Punkte, zwischen den gezeigten Leistungen am vergangenen Wochenende lagen allerdings Welten.
Zuletzt acht Siege und ein Remis im Weserstadion
Während die Hamburger eine richtig gute Partie hinlegten und Borussia Dortmund 3:1 besiegten, blamierte sich Werder bis auf die Knochen und kam beim 0:6 in Wolfsburg unter die Räder.
Die jüngere Statistik spricht dagegen für die Hausherren. Denn zuletzt lief es für die Grün-Weißen daheim gegen die Hamburger immer sehr gut. In den vergangenen acht Aufeinandertreffen in Bremen holten die Gastgeber sieben Siege, dazu gab es ein Remis.
„Ein anderes Werder Bremen“
Zuletzt konnte der HSV am 17. Februar 2007 durch zwei Tore vom inzwischen abgewanderten Niederländer Rafael van der Vaart mit 2:0 an der Weser triumphieren.
Damit die Serie Fortbestand hat, soll die Klatsche in Wolfsburg möglichst ein Ausnahmefall bleiben, hofft Trainer Viktor Skripnik: „Am Samstag werden wir ein anderes Werder Bremen sehen.“
Bartels fordert Charakter
Fin Bartels, der als Ex-Profi des FC St. Pauli gegen den ehemaligen Stadtrivalen besonders motiviert sein dürfte, verspricht: „Das ist ein besonderes Spiel, da wird es eine Trotzreaktion von uns geben. Wir brauchen Charakter.“
Und auch Co-Trainer Torsten Frings weiß um die besondere Bedeutung des Nordderbys: „Es ist ein sehr wichtiges Spiel für die Fans und die Stadt.“
Fritz fehlt gesperrt
Frings und Cheftrainer Skripnik müssen für das 103. Duell mit den Hamburgern in der Bundesliga erneut an der Startelf herumbasteln. Kapitän Clemens Fritz holte sich am vergangenen Wochenende seine fünfte Gelbe Karte ab und fehlt am Sonnabend gesperrt.
Zudem wurde Zlatko Junuzovic in Wolfsburg bereits zur Halbzeit ausgewechselt. Dem Österreicher droht nach zuletzt enttäuschenden Darbietungen ein Platz auf der Ersatzbank.
Wiedwald macht Mut
Allerdings war der Österreicher beim 0:6 kein Einzelfall, Werder versagte kollektiv. Einzig Torwart Felix Wiedwald zeigte Normalform.
Der Keeper macht vor dem Nordderby Mut: „Das wird ein ganz anderes Spiel. Wir spielen im eigenen Stadion, werden 100 Prozent geben, um die Partie siegreich zu gestalten.“