Polizeipräsident Lutz Müller und Sozialsenatorin Anja Stahmann bei der Übergabe der Bälle Fotos: Bollmann. |
Zur offiziellen Eröffnung der Wohngruppe für jugendliche Flüchtlinge im umgebauten Polizeirevier Fürther Straße kamen jetzt neben Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne) und dem Bremer Polizeipräsidenten Lutz Müller auch Freunde und Unterstützer.
„Das ist gelebte Willkommenskultur“, freute sich Friederice Kley vom Verein Reisende Werkschule Scholen über die große Unterstützung aus der Bevölkerung.
Die Einrichtung zur Betreuung minderjähriger unbegleiteter Flüchtlinge sei von der Bevölkerung ausdrücklich gewollt gewesen und die „gesamte Findorffer Community“ habe sich engagiert und großes Interesse gezeigt, freute sich Kley und die Einrichtungsleiterin Stephanie Seeber.
Umbau der Wache verzögerte sich
Der Umbau des Gebäudes hatte sich zwar arg in die Länge gezogen, jetzt zeigten sich aber alle zufrieden über die gelungene Nachbarschaft von jungen Flüchtlingen und Polizei, die im Erdgeschoss noch über Räumlichkeiten verfügt.
Einrichtungsleiterin Stephanie Seeber mit dem Scheck über 1.ooo Euro. |
Größere Probleme habe es dabei nicht gegeben, betonte Müller, der den Jugendlichen auch gleich Fußbälle mitgebracht hatte.
Etwas mitgebracht hatten auch Marcella Dammrat-Tiefensee und Gabriele Greger von den Findorffer Geschäftsleuten. Ihre Spende in Höhe von 1.000 Euro soll nun für die Einrichtung eines Entspannungsraumes verwandt werden.
Das Interesse der Findorffer Bevölkerung beruht übrigens durchaus auf Gegenseitigkeit: Die Jugendlichen sind im Stadtteil angekommen und gleich drei der 16 Flüchtlinge in der Wohngemeinschaft wollen sich für den Stadtteil engagieren und haben sich bei der Wahl des Jugendbeirates aufgestellt.
Unterbringung ist eine Mammutaufgabe
Sehr zufrieden mit der Situation an der Fürther Straße zeigte sich auch Stahmann. Dennoch sieht sie sich weiter einer Mammutaufgabe gegenüber: Als man mit den Planungen für den Umbau des Reviers begonnen hatte, gab es in Bremen 245 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, jetzt seien es 2.559.
Zudem seien allein seit September 9.000 Flüchtlinge in Bremen angekommen, machte Stahmann die Dimensionen deutlich. „Wir sind feste dabei, Wohnungen zu bauen“, betonte die Senatorin und kündigte an, dass im nächsten halben Jahr 6.300 neue Plätze geschaffen werden.
Auf Turnhallen kann nicht verzichtet werden
Dennoch habe man Riesenprobleme, neue Unterkünfte zu finden und könne vorerst nicht auf Turnhallen und Zelte verzichten.
Der Runde Tisch „Willkommenskultur in Findorff“ trifft sich in Kürze übrigens zu seiner nächsten Sitzung. Am Dienstag, 24. November, geht es im Saal der Martin-Luther-Gemeinde (Neukirchstraße 86) ab 17 Uhr um den Sachstandsbericht zum Brand in der Sporthalle Nürnberger Straße, um die Vorstellung des Koordinators für ehrenamtliche Flüchtlingshilfe, um Unterstützungsprojekte, den Standort Überseetor und Verabredungen.