Verantwortliche der Kirche erläutern die Finanzlage Foto: Schlie |
Die wachsende Konjunktur hilft der Bremischen Evangelischen Kirche: Trotz Austritten ist die Finanzlage der Kirche wieder besser, sie rechnet mit 61,3 Millionen Euro Einnahmen im kommenden Jahr. Davon fließen auch Mittel in die Flüchtlingsarbeit.
Mit steigenen Einnahmen rechnet die Bremische Evangelische Kirche. Gleichzeitig müssen aber auch Rücklagen angegangen werden. Am Mittwoch findet der Kirchentag, das Parlament der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK), in Vegesack statt.
Im Vorfeld erläuterte die Kirchenleitung die Finanzlage: 61,3 Millionen Euro Einnahmen plant die BEK für 2016, die sich vor allem aus der Kirchensteuer mit 49 Millionen Euro speisen sollen. 7,5 Millionen müssten aus den Rücklagen entnommen werden.
„Die Steuereinnahmen sind recht hoch“
Die Bruttoeinnahmen aus der Kirchensteuer wachsen von 2013 bis 2015 um 7,4 Prozent. Davon sollen 25,2 Millionen in die Gemeinden und Seelsorge fließen, 12,3 Millionen in den Bau, und 4,4 Millionen in die Verwaltung, um nur einige Punkte zu nennen.
„Die Steuereinnahmen sind recht hoch“, sagt Schatzmeisterin Bärbel Ludewig, was an der guten Konjunktur und auch an der Kirchensteuer auf Kapitalerträge liege. Die Rücklagen lagen 2014 noch bei 81,5 Millionen Euro, bis 2017 würden diese aber auf 70 Millionen sinken. Ludewig betont: „Viel weiter werden wir nicht mehr herunter gehen“.
Vor allem junge Menschen verlassen die Kirche
Fakt ist auch, dass die Kirche weiter Mitglieder verliert: 3200 Austritte gab es 2014, und 370 Eintritte. Das werde in diesem Jahr vermutlich noch stärker. Vor allem junge Menschen unter 40 verließen die Kirche, zu der sie oft keine Bindung mehr haben. Andererseits gibt es immer noch 206.407 Mitglieder in Bremen. Zwar nimmt die Kirche auch Spenden ein, am wichtigsten seien aber verlässliche, regelmäßige Einnahmen. „Wer sagen kann, ich gebe meine Kirchensteuer, der setzt auch ein Zeichen“, sagt Kirchenpräsidentin Edda Bosse.
550 Ehrenamtliche in der BEK enagieren sich für Flüchtlinge, wie Pastor Renke Brahms erklärt. Fünf Gemeinden haben mittlerweile Pfarrhäuser und Küsterwohnungen für die Unterbringung zur Verfügung gestellt, zwei weitere seien in Vorbereitung.
Hilfe für Ehrenamtliche durch Flüchtlinge
Zwischen 250.000 und 300.000 Euro will die BEK an den Verein Zuflucht Bremen überweisen, der ökumenisch die Flüchtlingsarbeit organisiert. Ist das viel? Pastor Brahms nennt die Summe „die Spitze des Eisbergs“, die hauptsächliche Unterstützung komme durch Ehrenamtliche – das sei „die Kraft der Kirche“.
Bosse betont, dass die BEK die vielen Aufgaben, die sie bisher übernommen hat, auch fortführen wird. Niemandem solle, etwa durch Flüchtlingsarbeit, etwas weggenommen werden. „Wir halten denen die Treue, denen wir uns verpflichtet fühlen.“
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