Gesucht: Ein Name für die Lok am Hafenbecken

Von
Röstmeister Christian Ritschel auf der Lok.
Foto: Schlie.

Während der Name Lloyd Caffee den meisten Bremern noch ein fester Begriff ist, kennen die wenigsten das gleichnamige Kult-Café in der Nähe der Roland-Mühle. Dort ist die älteste traditionelle Kaffeerösterei der Hansestadt.

Gegründet wurde Lloyd Caffee 1930 zwar im Viertel, seit 2009 ist Röstmeister Christian Ritschel mit Bremens ältester traditioneller Kaffeerösterei aber im Holz- und Getreidehafen in der Übersestadt zu finden. An einem Ort der ebenfalls für seine Kaffeetraditionen bekannt ist.

Der Kaffee-HAG Marmorsaal ist um die Ecke

Direkt am Fabrikenufer wurde schon früher Rohkaffee zum entkoffeinierten Kaffee-HAG verarbeitet. Und nur wenige Schritte von dem legendären Marmorsaal befindet sich heute das gemütliche Lloyd Caffee mit angeschlossener gläserner Rösterei und der kleinen Lokomotive vor der Tür.

Dort wird am Sonnabend, 5. Dezember, auch das 85-jährige Bestehen gefeiert und die Lok getauft.

Bevor Ritschel in das historische 1906 errichtet HAG-Gebäude gezogen ist, hat er lange nach neuen Räumlichkeiten für den Röstereibetrieb gesucht, berichtet der Röstmeister. Schließlich besichtigte er die Räumlichkeiten am Fabrikenufer.

„Als ich den Marmorsaal gesehen habe, wusste ich, dass durch diese Räume wieder Kaffeeduft ziehen muss“, berichtet Ritschel. Zudem habe man damals davon gesprochen, dass die Hochschule für Architektur in das benachbarte Kaba-Gebäude einzieht.

Das Kaba-Werk steht noch leer

Christian Ritschel in den Räumen von Lloyd Caffee (Foto: pv).

„Blühende Landschaften hat man versprochen“, erinnert Ritschel. Das Kaba-Werk ist zwar noch immer verlassen und die Studenten aus der Hochschule für Künste kommen nur auf einen Kaffee vorbei, dennoch hat sich das gemütliche Café am Hafenbecken etabliert.

 Und die Traditionsrösterei Lloyd Caffee beliefert weiter Kunden in aller Welt. Der größte Teil wird natürlich innerhalb Deutschlands verschickt, es gibt aber auch viele Kunden aus der Österreich, der Schweiz, England und sogar einzelne Kunden aus Japan und Australien, die sich den Kaffee aus der Bremer Überseestadt zusenden lassen, erzählt Ritschel.

Zudem werden am Fabrikenufer auch Kaffeeseminare angeboten, die zum Teil im Marmorsaal stattfinden.

Die Feier beginnt um 11 Uhr

Anlässlich des 85-jährigen Firmenbestehens wird am nächsten Sonnabend, 5. Dezember, gefeiert. Zur Feier ab 11 Uhr kommt mit Brunhilde Metscher auch die fast 80-jährige älteste Mitarbeiterin von Lloyd Caffee, die noch bis 2011 im Dienst war und mit Rudolf Rasch auch der älteste Kunde.

Neben Gesprächen gibt es ab 12.30 Uhr auch einen Blick hinter die Kulissen mit Besichtigung des Marmorsaals. Um 13 Uhr soll dann die Lokomotive vor dem Lloyd Caffee getauft werden.

Schon über 100 Namensvorschläge

Mittlerweile seien bereits über 100 Namensvorschläge eingegangen berichtet Ritschel. Wer einen Namensvorschlag für die eine der beiden Diesel-Loks hat, die seit 1968 im Hafen ihren Dienst tun, kann noch bis zum kommenden Montag, 30. November, einen Vorschlag an kontakt@lloyd-caffee.de per Mail senden. Mit etwas Glück kann man so auch ein Überrraschungspaket mit Spezialitäten gewinnen.

Lloyd Caffee befindet sich am Fabrikenufer 115 in unmittelbarer Nähe der Roland-Mühle. Ganz einfach geht es auch per Bahn, erklärt Ritschel, einfach die Haltestelle Jadestraße der Linie 3 aussteigen und dann „mutig“ 200 Meter Richtung Wasser gehen.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...

Schreibe einen Kommentar

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner