Containerumschlag in Bremerhaven Foto: BLG |
In Bremerhaven werden im laufenden Jahr wohl weniger Container umgeschlagen. Aber es gelingt den Häfen in der Stadt Bremen offenbar, beim Massengut zuzulegen. Wirtschaftssenator Martin Günthner erklärt die jüngste Umschlagsprognose für 2015 – und verweist auf die nächsten Investitionen.
Der Seegüterumschlag im Land Bremen wird in diesem Jahr um 4,8 Prozent zurückgehen. Das sagt Wirtschaftssenator Martin Günthner (SPD), der am Montag die jüngste Prognose für den Umschlag im laufenden Jahr vorstellte. Es sei mit einer Umschlagsleistung von 74,5 Millionen Tonnen zu rechnen. Im Vorjahr waren es noch 78,2 Millionen Tonnen.
„Die ökonomischen Probleme in vielen Teilen der Welt wirken sich direkt auf unser Hafengeschäft aus“, sagte Günthner. Als Beispiele nannte er die wirtschaftliche Abschwächung in China, den Einbruch des Russland-Handels und die gesunkene Güternachfrage in Schwellenländern.
Weniger Stückgut, weniger Container
Günthner weiter: „Die Entwicklung der Weltwirtschaft bildet sich unmittelbar in den Umschlagszahlen ab. Andere Standorte spüren diese Entwicklung zum Teil noch deutlicher.“
An der Weser litt das Ergebnis des Jahres 2015 besonders unter einer schwächeren Entwicklung im Stückgutbereich. Hier wird ein Umschlagsergebnis von etwa 64,7 Millionen Tonnen (minus 6,0 Prozent) prognostiziert.
Auf Basis von Standardcontainern (TEU) wird für Bremerhaven ein Umschlag von 5,6 Millionen TEU vorhergesagt (minus 3,6 Prozent). Der geringere Rückgang beim Umschlag von Standardcontainern beruht auf einer gestiegenen Zahl von Leercontainern.
3,9 Prozent mehr in der Stadt Bremen
Ein Blick auf die Entwicklung der beiden Hafenstandorte im Land Bremen zeigt unterschiedliche Tendenzen, so die Wirtschaftsbehörde. Während Bremerhaven 2015 mit geschätzten 61,2 Millionen Tonnen ein Minus von 6,5 Prozent verbuchen wird, sagt die Prognose für Bremen-Stadt als Folge des Wachstums im Bereich Massengut mit 13,3 Millionen Tonnen ein Plus von 3,9 Prozent voraus.
In welchem Umfang die Umschlagsverluste darauf zurückzuführen sind, dass die Außenweser-Fahrrinne noch nicht vertieft wurde, lässt sich nach Günthners Worten noch nicht sagen. Fakt sei aber, dass immer mehr Container-Schiffe der neuesten Generation den Markt bestimmen. „Zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Bremerhavens bleibt die Anpassung der Außenweser auf der Tagesordnung.“
Ausbau und Modernisierung der Infrastruktur
Günthner präsentiert aber auch Investitionsdaten in die Hafenanlagen: Bremen werde in den kommenden Jahren eine dreistellige Millionensumme in den Ausbau und die Modernisierung der maritimen Infrastruktur investieren.
„Wir sichern mit ambitionierten Projekten im Kajen- und Terminal-Bau und bei der Hafeneisenbahn die Zukunft unserer Häfen“, sagte er. Hier liegen die Hoffnungen natürlich auf dem neuen Großprojekt Offshore-Terminal OTB: „Die neue Hafenanlage wird dringend benötigt, um die Entwicklung des Industrie- und Logistikstandorts Bremerhaven zum führenden Zentrum der Offshore-Windenergie voranzutreiben und abzusichern“, sagt Günthner.
Die Anlage solle 2019 in Betrieb genommen werden. Günthner appellierte an den Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland, vor dem Hintergrund der Einigung beim Klimagipfel in Paris die Klage gegen das Offshoreprojekt noch einmal kritisch zu überprüfen.
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