Lesetipps für Bremer Ferienkinder zu Weihnachten

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Guntram Schwotzer Foto: Schlie

Lange Abende und die bevorstehenden Weihnachtsfeiern sind wie gemacht für ein gutes Buch. Wenn es darum geht, Lektüre für Kinder auszuwählen, tun sich viele Erwachsene schwer. Deshalb gibt es Schützenhilfe von Guntram Schwotzer, Lektor in Bremens Zentralbibliothek am Wall.

Mit Lektüre für Kinder kennt Guntram Schwotzer sich besonders gut aus und legt Eltern ans Herz, ihre Kinder früh für das Lesen zu begeistern. Weil diese angesichts der großen Auswahl oft ratlos sind, hat er ein paar gute Tipps für die Ferienlektüre parat. Und einen in – fast – eigener Sache: „Damit ihr Nachwuchs das ganze Jahr Freude an Büchern hat, rate ich dazu, eine für Kinder und Jugendliche kostenlosen Bibliothekskarte unter den Weihnachtsbaum zu legen.“  Ansonsten empfiehlt Schwotzer folgenden Lesestoff:

Die Empfehlungen des Experten:

Das doppelte Christkind von Ulrike Kuckero (208 Seiten, schwarz-weiß illustriert für Kinder von acht bis zwölf Jahren, ISBN 978-3-522-18349-9, 9,99 Euro). Zum Inhalt: Wird es der neuen Lehrerin Frau Klopstock gelingen, mit der Chaos Klasse 4c ein Weihnachtsstück einzuüben? Die Vorbereitung im Schullandheim wird zu einer echten Prüfung für die Klassengemeinschaft, als bei den Proben Kinder aus dem nahegelegenen Flüchtlingsheim auftauchen. Fazit des Experten: Eine humorvoll erzählte, rundum glaubwürdige Schulgeschichte, in der die Weihnachtsbotschaft wirklich ernst genommen wird.

Luzies verrückte Welt von Anna Lott (180 Seiten für Kinder von sieben bis elf Jahren ISBN 978-3-423-76128-4, 9,95 Euro). Zum Inhalt: Anna Lott, ein neues Talent unter den Bremer Kinderbuchautorinnen, schickt in ihrem ersten Buch die 9jährige Luzie an den Start. Mutig und frech verteidigt Luzie ihr geliebtes Meerschweinchen Herkules gegen den fiesen Leon, Anführer der „Horrorbande“. Luzie ist sich nämlich sicher: Herkules ist ein magisches, unsterbliches Meerschweinchen, das beschützt werden muss. Fazit des Experten: Eine Meerschweinchengeschichte zum Knuddeln, mehr davon.

Zuhause kann überall sein von Irena Kobald und Freya Blackwood (32 Seiten für Kinder ab fünf Jahren, ISBN 978-3-86873-757-8, 12,95  Euro). Zum Inhalt: Weil in ihrem Heimatland Krieg herrscht, ist die junge Ich-Erzählerin mit ihrer Tante in ein anderes Land gezogen. Die Leute, die Sprache, die Umgebung und sogar der Wind erscheinen ihr fremd. Erst als sie im Park ein einheimisches Mädchen kennen lernt, die sie mit der neuen Sprache vertraut macht, lebt sie sich langsam ein. Fazit des Experten: Sensibel und nachdenklich schildert die Autorin in diesem wunderbar illustrierten Bilderbuch die Geschichte einer gelungenen Integration.

Das Buch über uns von Mo Willems (64 Seiten, für Kinder ab sechs Jahren, ISBN 978-3-95470-126-1, 9,95 Euro). Zum Inhalt: Schweinchen und Elefant werden beobachtet – von einem Kind das liest. Fazit des Experten: Wer dieses ungewöhnliche Buch aufschlägt, wird Teil der witzigen Sprechblasen-Geschichte – ein großes Vergnügen für Erstleser. Und wenn die beiden tierischen Freunde den Leser am Schluss mit großen Augen anschauen und fragen: „Hallo. Würdest du uns bitte noch einmal lesen?“ wird wohl kaum einer diese charmante Bitte ausschlagen können. Das beste Vorlesebuch des Herbstes.

Glück ist eine Gleichung mit 7 von Holly Goldberg. Sloan (302 Seiten ab zwölf Jahre, ISBN 978-3-446-24553-2, 16,90 Euro). Zum Inhalt: Als die hochbegabte zwölfjährige Willow Chance durch einen tragischen Unfall ihre Eltern verliert, fällt sie zunächst in ein tiefes Loch, doch mit ihrem unverwüstlichen Humor und ihrer Hartnäckigkeit knüpft sie nach und nach Kontakte zu ganz besonderen Menschen und wagt einen Neuanfang. Fazit des Experten: Die poetische und dennoch locker geschriebene Geschichte mit der positiven Botschaft „Manchmal muss man gegen den Strom schwimmen, um ans Ziel zu gelangen“ schaffte es in den USA auf die Bestsellerlisten und wird auch deutsche Jugendliche begeistern.

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