In Huchting werden jetzt alle Spenden zentral gesammelt

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Haushaltsgegenstände, Spielzeug und Jugendmode
werden noch gesucht. Foto: Drügemöller
Weil die Spendenboxen in den Flüchtlingswohnheimen oft überfüllt waren, gibt es nun ein zentrales Spendenlager am Rolandcenter. Das Lager soll für Flüchtlinge und andere Bedürftige aus Huchting offenstehen.

Demnächst könnte sich manch ein vergesslicher Huchtinger auf dem Weg durch den Stadtteil die Augen reiben und sich fragen: „Trägt dieser Mann nicht mein lang vermisstes Hemd?“ 

Denn eine der ersten Großspenden für das neue zentrale Spendenlager am Rolandcenter waren 300 verwaiste Hemden, die deren Besitzer nicht mehr aus der Reinigung abgeholt haben.  Sie bilden mit etwas Geschirr sowie Damen-, Herren und Kinderklamotten den Grundstock in der Abholstation.


Unterstützung gibt es von allen Seiten


Nötig wurde das Lager, weil die Bremer offensichtlich großzügig sind und ihre gut erhaltenen Sachen gerne dort abgeben, wo sie dringend gebraucht werden: Die Spendenboxen in den einzelnen Flüchtlingsheimen waren in der Vergangenheit oft überfüllt. Der ehemalige Huchtinger Ortsamtsleiter Uwe Martin, der heute im Flüchtlingsheim am Wardamm aktiv ist, suchte daher nach einer zentralen Lösung. Eigentlich dachte er nur an einen Container am Roland-Center – „aber dann kam Frank Trompeter vom Center-Management mit dem Angebot, uns leerstehende Lagerräume für den Zweck zu überlassen.“ Die 180 Quadratmeter kann das Projekt für die symbolische Miete von einem Euro mieten.
In den Räumen an dem kleinen Parkplatz hinter dem „Baby Walz“-Shop hat Martin gemeinsam mit Holger Temmer vom „Lokalen Beschäftigungszentrum“ in den vergangenen drei Wochen 40 Regale aufgebaut, die Wände gestrichen, und die ersten Spenden eingeräumt. Temmer freut sich, dass er bei dem Projekt von „Huchting hilft“ gelandet ist. Er hat bereits einmal in einem Kleiderlager gearbeitet und würde gerne bleiben, „hier, wo man etwas sinnvolles tut“. 

Außerdem sind bisher drei Frauen bereit, ehrenamtlich ihre Zeit im Spendenlager zu verbringen. „Es werden bestimmt noch mehr Ehrenamtliche“, gibt sich Mayke tom Dieck vom Haus der Familie zuversichtlich. „Hier herrscht eine unglaublich gute Stimmung und man muss zum Helfen nicht sein ganzes Leben umstellen.“

Besonders für Jugendliche wird noch nach Kleidung gesucht


Die Station steht nur für Bedürftige offen: Menschen aus den Flüchtlingsheimen oder Huchtinger mit einem Bewilligungsbescheid – also die Menschen, die auch bei der Tafel Kunden sein können. Vor allem Klamotten, Spielzeug und Haushaltsgegenstände soll es im Lager geben. „Zurzeit brauchen wir vor allem Kleider für Jugendliche – die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge aus der Luxemburger Straße brauchen wir derzeit gar nicht einladen, es gibt hier ohnehin nichts für sie“, bedauert Martin. Grundsätzlich freue man sich aber erst mal über alles außer Möbel. Außerdem gilt: Alle Sachen sollten sauber, ordentlich, und nicht kaputt sein.

In der nächsten Woche können Spenden von Montag bis Freitag jeweils von 10 bis mindestens 15 Uhr  in dem Lager hinter dem „Baby Walz“-Shop abgegeben werden – später ist das dann nur noch zu den Öffnungszeiten der Station möglich, wenn auch Bedürftige sich bis zu drei Dinge pro Besuch und Person aussuchen können: Immer dienstags und donnerstags von 14 bis 17 Uhr. Wer sich für die ehrenamtliche Arbeit in der Station interessiert, kann sich unter der 0173 353 81 13 melden.

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