Feuerwerk in Bremen Foto: WR |
436 Mal in 24 Stunden musste die Polizei an Silvester ausrücken. Auch die Feuerwehr hatte reichlich zu tun und verzeichnet 50 Einsätze – einen sogar im Bremer Rathaus.
Häufiger als erwartet mussten insbesondere zwischen Mitternacht und drei Uhr der Rettungsdienst in den Einsatz gehen. Die Flotte musste sogar um sieben Rettungswagen erhöht werden, weil in den drei Stunden 80 Notrufe eingingen, so dass alle Wagen kontinuierlich im Einsatz waren.
Dabei trafen die Sanitäter häufig auf Menschen, die sich beim falschen Umgang mit Feuerwerkskörpern verletzt, zu viel Alkohol getrunken oder sich geprügelt hatten. Ein Mann hatte sich bei der Zubereitung von Feuerzangenbowle schwer verletzt, nachdem es beim Aufgießen des Alkohols zu einer Verpuffung gekommen war. Er wurde zur Erstversorgung in ein Bremer Krankenhaus und später in eine Spezialklinik in Hamburg eingeliefert.
Rakete krachte ins Bremer Rathaus
Glimpflich ging ein Einsatz im historischen Bremer Rathaus zu Ende. Dort hatte um kurz nach Mitternacht die Brandmeldeanlage Alarm geschlagen. Als die vier Beamten, die als Bransicherheitswache ohnehin vor Ort waren, die obere Rathaushalle erkundeten, fanden sie dort die verstreuten Überreste einer Rakete. Die Feuerwehrleute entdeckten außerdem ein kleines Loch in der Bleiverglasung der Fenster auf der Seite zum Kirchhof Unser Lieben Frauen.
Mehr zu tun hatten die Feuerwehrleute, die in Walle noch vor Mitternacht eine 500 Quadratmeter große Lagerhalle löschen mussten. Kräfte von fünf Berufs- und zwei freiwilligen Feuerwehren mussten helfen.
Polizei mit Raketen von Vermummten angeschossen
Die Polizei hatte in diesem Jahr vor allen Dingen mit Feuerwerkskörpern zu kämpfen, die auf sie abgeschossen wurden. In Bremen-Nord sind drei 16, 17 und 20 Jahre alte Männer verhaftet worden, gegen die jetzt wegen Landfriedensbruchs ermittelt wird. Mit anderen Beteiligten hatten sie die Polizisten daran gehindert, das Polizeirevier in Lesum zu verlassen, indem sie vermummt und mit einer selbst gebauten Abschussvorrichtung Raketen und andere Feuerwerkskörper auf die Beamten in der Wache geschossen hatten. Hinweise zu diesem Vorfall nimmt die Polizei unter der Nummer 362 38 88 entgegen.