Jan Teysen von King Art. Foto: Schlie |
Die Bremer Spieleentwickler von King Art Games lassen aus Pixeln aufwändige Fantasiewelten entstehen. Dafür gab es jetzt den Deutscher Entwicklerpreis. Die Vereinigten Staaten sind der größte Absatzmarkt für die Softwareschmiede.
Auf dem Handy, PC oder der Konsole: Gerade in den vergangenen Jahren hat sich die Computer- und Videospielbranche rasant entwickelt. „Computergames haben endlich das Image der Ballerspiele abgeworfen“, sagt Jan Theysen, Geschäftsführer der Bremer King Art Games. „Spiele jeglicher Art sind quasi in der Mitte der Gesellschaft angekommen.“
Seit 2000 entwickelt das Bremer Unternehmen Strategie- und Browser-Spiele, wie „My Free Zoo“ oder „Battle Worlds: Kronos“. „Der Markt wächst rapide.“ Das große Angebot an Browsergames und mobilen Spielen für das Smartphone oder Tablet spreche auch immer mehr Frauen an, wie Theysen berichtet.
Mit Crowdfunding von der Konkurrenz abheben
Gamedesigner müssen ständig für neuen virtuellen Nachschub sorgen, denn jedes Jahr kommen Hunderte neue Spiele auf den Markt. „Deutschland ist dabei als Entwicklerstandort wenig beachtet“, sagt Theysen, der das Unternehmen vor 15 Jahren mit seinem Schulfreund Marc König gründete.
Um sich von der Konkurrenz abzuheben, setzen die Entwickler von King Art Games auf Aktionen wie Crowdfunding: Wer sich an der sogenannten Schwarmfinanzierung eines neuen Spiels beteiligt, erhält anschließend eine besondere Edition der Auflage.
Mit diesem Vorgehen ist die Bremer Firma sehr erfolgreich: Drei Crowdfunding-Kampagnen brachten ihnen ein Gesamtvolumen von mehr als 750.000 Euro ein. Theysen: „Kein Studio hat mehr Geld in Deutschland über die Online-Plattform Kickstarter eingesammelt.“
„Bestes Konsolenspiel“ und „Bester Sound“
Mit ihren aufwändig gestalteten Fantasiewelten überzeugten die Gamedesigner Anfang Januar auch die Jury des Deutschen Entwicklerpreises: „The Book of Unwritten Tales 2“ gewann in den Kategorien „Bestes Konsolenspiel“ und „Bester Sound“. Die Musik für das Spiel wurde mit dem Prager Sinfonieorchester eingespielt.
Dass ganze Orchester für die Spielemusik engagiert werden und Grafiker, Programmierer oder Storywriter viel Herzblut in die Computerspiele stecken, macht sich bezahlt: Weltweit macht die Spieleindustrie jedes Jahr einen Umsatz von mehr als 100 Milliarden US-Dollar.
„Dabei wird der digitale Markt immer wichtiger, während Konsolenspiele zunehmend in den Hintergrund rücken“, sagt Theysen. Hauptabsatzmarkt der King Art Games-Produkte sind die USA, gefolgt von Deutschland, Großbritannien, Polen, Russland und Frankreich.
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