Bremen ist bei den Übergriffen, über die in der ganzen Republik diskutiert wird, relativ glimpflich davongekommen. Das zeigt jetzt der Bericht des BKA. Doch damit ist nicht alles gut.
Elf Antanzdiebstähle gab es in der Silvesternacht, wohl ohne sexuellen Hintergrund. In einem Sexualdelikt ermitteln die Beamten. In zwölf anderen Bundesländern kam es dagegen zu Übergriffen, in Nordrhein-Westfalen waren es 384 Sexualdelikte. Ob in der Hansestadt das Einsatzkonzept der Polizei aufgegangen ist, ob die Problemgruppe von 50 Personen wirklich unter strenger Beobachtung steht, wie der Innensenator sagt und wie man nur hoffen kann, weiß man nicht zweifelsfrei.
Fakt ist aber: Bremen bleibt insgesamt nicht von Kriminalität verschont, im Gegenteil, bei vielen Deliktsarten steht die Stadt weit oben in der Rangfolge der Großstädte. Deshalb ist die gefühlte Sicherheitslage auch nicht besonders hoch. Und so wird auch kein Weg daran vorbeiführen, die Polizei aufzustocken und weitere Maßnahmen zu ergreifen.
Wir können gespannt sein, ob die geschlossene Unterbringung für jugendliche Straftäter wirklich in diesem Frühjahr kommen wird. Hoffen wir, dass es nicht nur Glück war, das Bremen in der Silvesternacht gehabt hat.