Vorstoß gegen „Billigfleisch“ wird in Bürgerschaft diskutiert

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 Schweine im Freiland fühlen sich beim Suhlen wohl.

Die Bremer Bürgerschaft wird sich am Dienstag, 19. Januar, mit dem „Bürgerantrag gegen Billigfleisch in der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung“ befassen. Dabei geht es um einen Vorstoß für artgerechte Tierhaltung.

Insgesamt 5.383 Unterschriften übergab das Agrarpolitische Bündnis Bremen im November 2015 an den Bürgerschaftspräsidenten und erreichte damit, dass das Thema Ernährung und artgerechte Tierhaltung nun im Parlament behandelt wird.

Aktionsplan für die Umstellung

Am Dienstag debattieren die Abgeordneten nun, ob sie dem Bürgerantrag folgen, der im Kern einen Aktionsplan vorsieht, wie bis zum Jahr 2020 die Beschaffung von Lebensmitteln für die öffentliche Gemeinschaftsverpflegung in Kantinen, Kitas, Krankenhäusern, Schulen und Mensen auf Produkte aus artgerechter Tierhaltung umgestellt werden kann.

Zudem solle ein Viertel der Fleisch- und Milchprodukte aus ökologischer Herstellung stammen. Das müsse für die Verbraucher nicht einmal viel teurer werden, erläutert Peter Bargfrede vom Agrarpolitischen Bündnis. „Wir erwarten von der rot-grünen Koalition eine Zustimmung zum Bürgerantrag und keine Verschiebung in irgendwelche Ausschüsse“, macht Bargfrede klar. Schließlich gebe es im Koalitionsausschuss ähnliche Festsetzungen.

„Ein Schritt zum Schutz der Kinder“

Das Agrarpolitische Bündnis macht sich für Produkte
aus artgerechter Haltung an Stelle von Billigfleisch stark. Fotos: av

Die Grünen haben bereits ihre Zustimmung zum Bürgerantrag signalisiert. Die Umstellung auf Fleischwaren aus artgerechter Tierhaltung in Kitas und Schulen sei ein „richtiger Schritt zum Schutz unserer Kinder und ein Beitrag zum Tierwohl“, so der ernährungspolitische Sprecher Jan Saffe. Zugleich wollen die Grünen einen Antrag einreichen, den Fleischkonsum zu senken.

Anders bei der SPD: Man begrüße zwar den Bürgerantrag, erklärt Sprecher Matthias Koch, das Essen müsse aber für alle bezahlbar bleiben. Das Thema solle daher erst einmal in den Ausschüssen behandelt und dann über die Deputationen wieder in die Bürgerschaft kommen.

Es gibt auch Ablehnung: Die konventionellen und Bio-Bauern würden den Tierschutz-Vorgaben des Gesetzgebers schon heute genügen, so die CDU.

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