Rodelspaß im Bürgerpark. Fotos: Barth |
So richtig hatte keiner mehr damit gerechnet, aber ganz plötzlich war der Bremer Winter da. Innerhalb weniger Stunden verwandelte der Schnee die Hansestadt am Sonntag in ein wahres Winterwunderland, das bis heute sein weißes Kleid ausgebreitet hat.
Viele Bremer schienen nur darauf gewartet zu haben. Kaum lag die erste Schneeschicht, hatten sie schon die Schlitten rausgeholt und geeignete „Abhänge“ zur Rodelpiste erklärt. Jauchzend bretterten nicht nur die Kids dort hinunter.
Herausforderung für den Straßenverkehr
Die weiße Pracht hat aber auch ihre Schattenseiten. Für den Straßenverkehr sind die Schneemengen eine echte Herausforderung. Autofahrten werden zur Schlitterpartie und Radfahren wird fast unmöglich. Blitzblank geräumte Straßen suchte man meist vergeblich.
Dabei läuft der Winterdienst auf Hochtouren. Mit bis zu 160 Leuten und 100 Fahrzeugen ist unter anderem die Entsorgung Nord im Einsatz, die beim Winterdienst für etwa 70 Prozent der Bremer Straßen zuständig ist. „Wir sind am meisten im Einsatz, wenn uns kaum einer sieht, nämlich nachts“, sagt Frank Kunst, Bereichsleiter Winterdienst.
Ständiger Schneefall am Tag zuletzt 2009
Der Winterdienst ist rund um die Uhr im Einsatz. |
In früheren Jahren seien so alle wichtigen Straßen bis zum einsetzenden Berufsverkehr schon geräumt gewesen. Diese Jahr gelingt das nicht. „Weil es tagsüber immer wieder schneit, so kennen wir es in Bremen nicht.“
Das bestätigt auch Jens Tittmann, Sprecher des Verkehrsressorts. Ständigen Schneefall am Tag habe es zuletzt 2009 gegeben. „Darauf sind die Kapazitäten nicht ausgelegt. Wir müssten die doppelte Mannschaft bereithalten, was keiner bezahlen kann.“
Immerhin: Auf der Straße lief es trotz Glätte meistens glimpflich ab. Genaue Unfallzahlen konnte die Bremer Polizei zwar noch nicht mitteilen. Sprecher Ole Peuckert sagt aber: „Die Autofahrer haben sich gut auf das Wetter eingestellt.“ Habe es doch einmal geknallt, sei es meist nur zu einem Bagatellschaden gekommen.
Der plötzliche Wintereinbruch macht außerdem den Menschen in den Flüchtlingszelten massiv zu schaffen. Die Zeltstandorte mussten evakuiert werden, weil die Leitungen eingefroren waren.