Container an der Berckstraße Foto: WR Container an der Berckstraße Foto: WR
Beirat

Herrscht Chaos in Horner Flüchtlingsunterkünften?

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In den Bremer Flüchtlingsunterkünften in Horn-Lehe herrscht aktuell ein "Wechselspiel" - viele durchschauen das nicht mehr, der Beirat diskutiert. Die Sporthalle Curiestraße soll geräumt werden, ein Umzug ist geplant.

So klar ist die Situation andernorts anscheinend nicht. „In der Unterkunft am Biologischen Garten herrscht Chaos. Wer zieht wann ein, wer zieht wann aus“, fragt sich Catharina Hanke (SPD), stellvertretende Beiratssprecherin in Horn-Lehe.

„Im November, rechtzeitig vor Wintereinbruch, konnten die Jugendlichen das Zelt verlassen und vorübergehend in Osterholz unterkommen. Dem Beirat lag die klare Aussage vor, dass dort endlich Holzmodulbauten aufgestellt werden und die Jugendlichen einziehen können“ fügt sie hinzu. Passiert sei in dieser Hinsicht jedoch bislang nichts. Nach wie vor gibt es vor Ort nur das Zelt.

Rund 100 Personen leben im Zelt am Biologischen Garten

Nach Angaben von Dr. Bernd Schneider, Sprecher des Sozialressorts, ist dieses momentan mit 100 bis 120 Personen belegt. Anders als Catharina Hanke vermutet, seien das Thema Holzmodulbauten jedoch keineswegs vom Tisch. Dazu Bernd Schneider: „Nach derzeitigem Planungstand wird es sie geben. Sie sollen noch in diesem Jahr bezugsfertig sein.“

An anderer Stelle steht für Freitag die Räumung einer Notunterkunft an. „Die Sporthalle an der Curiestraße soll wieder als solche genutzt werden“, teilte Dr. Heidemarie Rose aus dem Sozialressort mit. Ortsamtsleiterin Inga Köstner hat von ihr folgende Details erfahren: „Die  Planung sieht so aus, dass der Transfer der Jugendlichen zu ihrem neuen Wohnort am 19. Februar erfolgen soll. Dann ist es in der Regel so, dass nach einigen Tagen eine Begehung der Halle durch Vertreter von Immobilien Bremen, dem Sportamt und der Schulbehörde erfolgt. Dabei wird festgestellt, was in Sachen Instandsetzung für die sportliche Nutzung getan werden muss.“

Reihenfolge für künftige Hallennutzung steht noch nicht fest

Die Entscheidung, welche Halle anschließend zur Unterbringung von Flüchtlingen „dran“ sei, werde gemeinsam von Sozialbehörde, dem Sportamt und Bildungsressort getroffen. „Ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten Monaten für weitere Hallen die Nutzungsbeendigungen ankündigen können. Die Reihenfolge kann ich jetzt aber noch nicht benennen“, so Dr. Rose.

Und dann gibt es einen weiteren Ort, an dem sich in nicht allzu ferner Zukunft etwas tut.  Die Wohncontainer an der Berckstraße kommen aufgrund des Grundstücksverkaufs zum 30. Juni weg.

Keinen „Freibrief“ für die Behörde

Die SPD hat dazu im Vorfeld der morgigen Beiratssitzung einen Antrag formuliert: „Der Beirat Horn-Lehe fordert die Sozialsenatorin auf, die Container unmittelbar nach der Räumung an einem anderen Standort im Stadtteil Horn-Lehe einer erneuten Verwendung als Notunterkunft für Geflüchtete zuzuführen.“

Die CDU-Fraktion unterschreibt das, wie Beiratssprecher Stefan Quaß es ausdrückt, „so pauschal erst einmal nicht. Das wäre ja ein Freibrief für die Behörde.“ So wird das Thema morgen Abend im Rahmen der Sitzung aufs Tapet kommen. Dazu sind die Leitungen der Einrichtungen, den Revierleiter des Polizeireviers Horn und eine Vertretung aus dem Sozialressort eingeladen. Die Sitzung des Beirat Horn-Lehe findet am 18. Februar ab 19.15 Uhr im Gemeindehaus der Horner Kirche, Horner Heerstraße, statt.

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