Auf Henry Grimms Flohmarkt kann man noch richtig feilschen. Foto: Konczak
Henry`s Basar ist für Trödelfreunde in den vergangenen Jahrzehnten zu einer Marke geworden. Insbesondere die Veranstaltungen unter dem schützenden Dach des Com.media auf der Nordwolle sind so beliebt, dass es bereits jetzt nur noch wenige freie Plätze für die Termine im Oktober und November dieses Jahres gibt.
Der kommende Basar am Sonntag, 6. März, ist für Verkäufer schon lange ausverkauft, die Warteliste ist lang.
Für Henry Grimm sind seine Märkte kleine Festtage. „Früh am Veranstaltungstag schlüpfe ich in ein Gewand“, beschreibt er das Gefühl. Die Halle an der Lahusenstraße bietet für etwa 70 Tische Platz. Der Organisator achtet darauf, dass die Stände in Reih und Glied ausgerichtet sind.
Ordnung und eine gutes Erscheinungsbild sind ihm wichtig. Darum bittet er die Aussteller, die Vorderseite ihrer Tische mit dekorativ mit Tüchern zu behängen.
Henry Grimm ist Organisator und Entertainer
Doch der pensionierte Soldat ist auf seinen Märkten nicht nur Organisator, sondern auch Entertainer und Berater. Bei seinem Kontrollgang plaudert er mit den Kunden und gibt Tipps, wie sie ihre Schätzchen erfolgreich an den Mann bringen.
„Kleinere Sachen nach vorne, große nach hinten“, lautet eine der Grundregeln. Kleidungsstücke sollten immer auf einem Ständer hängen. „Große Haufen schrecken die Käufer ab“, weiß Grimm.
Verkäufer müssen Feilschen können
Wer erfolgreich verkaufen will, muss das Feilschen beherrschen. „Man darf niemals fragen, was wollen Sie geben?“, rät er. Stattdessen sollten die Aussteller einen konkreten Preis nennen. Dieser dürfe auch gerne über dem Wert liegen, den man erzielen möchte. Daneben sollte man eine innere Grenze im Kopf haben, was man mindestens erzielen möchte und davon auch nicht nach unten abweichen, meint er.
Einen eigenen Trödelstand betreibt der Flohmarktorganisator auf seinen Basaren nie. Ganz selten kauft er etwas. „Zum Beispiel, wenn ich irgendwo eine alte Ausgabe von Grimms Märchen entdecke“, verrät er mit einem Augenzwinkern. Doch auch dann bleibt er lieber inkognito, um die anderen Händler nicht zu brüskieren. „Ich schicke dann meine Frau vor“, sagt er.
Ersten Markt Ende der 1980er Jahre organisiert
Angefangen hat die Flohmarkt-Karriere Ende der 1980er Jahre, als Grimm in Zusammenarbeit mir dem Verkehrsverein den ersten Trödelmarkt im Delmenhorster Zentrum organisierte.
Nach seiner Pensionierung begann er 1993 auf dem Parkplatz am Stadion damit, gewerblich Flohmärkte zu organisieren. Der Markt hat bis heute Bestand. Der erste Freiluft-Basar ist für den Mai geplant.
