Die Verbreitung von Facebook im Norden Grafik: Faktenkontor |
Soziale Netzwerke sind in der Hansestadt weitaus beliebter als etwa in Hamburg oder Berlin. Bremen hat außerdem mit die meisten Facebook-Nutzer im Bundesvergleich, wie eine Studie zeigt. Soziale Medien sind an der Weser auf dem Vormarsch. Woran liegt das?
Wer Internet nutzt, gleich ob Smartphone oder mit dem Rechner, kommt an den sozialen Netzwerken kaum vorbei: Facebook, Twitter oder Instagram haben ihre festen Platz und wachsende Fangemeinden.
Ganze 93 Prozent der Bremer, die soziale Medien nutzen, setzen auf Facebook, mehr als in fast allen anderen Bundesländern. In Hamburg liegt der Anteil bei 85 Prozent, in Berlin nur bei 81. Gleichauf mit Bremen liegt Mecklenburg-Vorpommern. Twitter dagegen ist mit 23 Prozent Nutzern nicht so beliebt. Das zeigt der „Social Media-Atlas 2015/2016“, den die Hamburger Agentur Faktenkontor herausgegeben hat. 3.518 Nutzer wurden dafür befragt. Ein Ergebnis der Studie ist allerdings auch, dass die Facebook-Nutzung insgesamt rückläufig scheint.
Vor Bremen liegt nur noch Hessen
Vor allem aber sind in Bremen soziale Netzwerke an sich sehr beliebt, denn 85 Prozent aller Internetnutzer sind dabei, wie die Studie weiter zeigt. Das ist gleichauf mit Nordrhein-Westfalen und wird nur von Hessen überboten (86 Prozent). Berlin liegt bei 80 Prozent, Hamburg noch darunter.
Beim Branchenverband Bitkom in Berlin ist man überrascht von den Ergebnissen, bisher waren nur wenige regionale Unterschiede zu verzeichnen. „Wir vermuten, dass die Ursache in der Altersstruktur liegt“, sagt Bitkom-Sprecher Maurice Shahd. Vor allem bei Jüngeren ist Städten im Westen Deutschlands seien die sozialen Medien beliebt, doch auch viele Nutzer in der Gruppe der 50 bis 65-jährigen entdeckten diese jetzt für sich.
Viele junge Menschen und Studenten
Auch das Bremer Wirtschaftsressort tippt auf die Altersstruktur, wenngleich zur Beliebtheit sicher eine Vielzahl Faktoren beitrage, so Sprecherin Nadja Niestädt. „Zum einen gibt es in Bremen viele junge Menschen und Studenten, für die die Nutzung eine Selbstverständlichkeit ist. Zum anderen gibt es wirtschaftsförderliche Programme, die die Nutzung durch Unternehmen unterstützen.“
Für Björn Portillo vom Bremer hmmh Multimediahaus hat die Hansestadt mit ihren hohen Nutzerzahlen als urbaner Stadtstaat eben eine besondere Rolle. Die Herausforderung sieht er darin, jüngeren Menschen an den Schulen mehr Medienkompetenz beizubringen, etwa, wie sie soziale Netzwerke beruflich nutzen könnten.
Viel Nachholbedarf bei sozialen Medien
In der hohen Verbreitung liege eine Chance für regionale Unternehmen, die eine große Zielgruppe so direkt ansprechen können. „Aus meiner Sicht gibt es hier viel Nachholbedarf, weil diese Medien oft noch nicht ernst genug genommen werden.“
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