Auktionator im Weserpark Foto: Schlie |
Was passiert mit Dingen, die in der Straßenbahn und in Bussen vergessen werden? Die erste Option: Der Besitzer holt sie ab. Die zweite Variante: Die Sachen werden gesammelt und allesamt versteigert. So wie gerade erst im Weserpark.
„Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten: Verkauft“ – dieser Satz hallte gestern unzählige Male durch den Weserpark. Denn: Die BSAG versteigerte Gegenstände, die in ihren Bahnen und Bussen verloren und gefunden worden und die niemand abgeholt hat.
Dutzende Schnäppchenjäger versammelten sich bereits um 10 Uhr Vormittags im Lichthof des Einkaufszentrums, um möglichst günstig das eine oder andere Fundstück in ihren Besitz zu bringen.
In Ein-Euro-Schritten gehts an den Meistbietenden
Und die Auswahl ließ fast nichts zu wünschen übrig: 70 Smartphones, zwei iPads, ein iMac, ein DVD-Player, fünf Fahrräder, ein Dreirad, ein Mixer, drei Frisierköpfe, einige iPods und 350 Regenschirme, außerdem unzählige Kleidungsstücke. In Ein-Euro-Schritten gingen die Fundsachen nach und nach an den Meistbietenden.
Zum Beispiel an Messaoud Oubah. Der 20-Jährige ersteigerte einen pinken iPod samt Kophörer für 16 Euro. „Ich finde die Versteigerung gut, weil man hier viele Sachen wesentlicher günstiger bekommt als sonst.“
Vielleicht ist noch ein iPad dabei?
Messauoud Oubah mit einem iPod. |
Diese Meinung teilten die meisten seiner Mitbieter. Mario Hormann konnte nach 20 Euro Einsatz ein Paar Kopfhörer sein eigen nennen. „Ich bin zum ersten Mal dabei. Ich hatte die Werbung hierfür in der Bahn gelesen und dachte mir, vielleicht bekomme ich hier einige Sachen tatsächlich günstiger. Vielleicht ist heute ja noch ein Laptop oder ein iPad dabei.“
Letzteres konnte Nancy Janz bereits nach zehn Minuten Anwesenheit erstehen. „Ich bin im Auftrag einer Freundin hier. Die brauchte dringend ein iPad für ihre Arbeit und dachte, hier könnte man vielleicht günstig eins ersteigern. Und mit 185 Euro ist das schon ein Schnäppchen.“
Kosten für das Fundbüro minimieren
Die BSAG veranstaltet in regelmäßigen Abständen öffentliche Versteigerungen. Die Einnahmen werden zur Minimierung der Kosten für das Fundbüro und die Lagerung der Fundsachen verwendet. Nicht versteigerte Gegenstände werden entsorgt oder gemeinnützigen Einrichtungen überlassen. Dass etwas nach der Versteigerung übrig bleibt, sei allerdings äußerst selten, so Andreas Holling von der BSAG.
Die Gegenstände der aktuellen Versteigerung sind Fundstücke aus der Zeit von August 2014 bis Juli 2015. Fahrgäste, die feststellen wollen, ob Verlorenes wieder gefunden wurde, können dies auf der Homepage der BSAG rund um die Uhr unter www.bsag.de/de/service/besondere-leistungen/fundbuero.html klären.
Ich finde die Versteigerung gut, weil man dort viele Sachen ganz günstig bekommen kann. Und die Versteigerungsobjekte sind ganz verschieden. Schön, dass die nicht versteigerte Gegenstände den gemeinnützigen Einrichtungen überlassen werden.