Ausstellung zu Waldemar Otto wird Sonntag eröffnet

Von
Kuratorin Yvette Deseyve mit Skulptur „Der Konsument“.

Unter dem Titel „Der Weg nach Gröpelingen ist lang: Waldemar Otto“ wird im Atelierhaus Roter Hahn in Bremen am Sonntag eine neue Ausstellung mit zwölf Skulpturen des heute in Worpswede lebenden Künstlers eröffnet.

Der 1929 in Polen geborene Waldemar Otto ist seit langem in Gröpelingen präsent: Mit der Skulptur „Zur Schicht“ steht bereits seit über dreißig Jahren eines seiner Hauptwerke im Grünzug an der Lindenhofstraße.

Just im Jahr des endgültigen Niedergangs der AG „Weser“ aufgestellt, erinnert es seit 1983 an das Leben und die Kämpfe der Werftarbeiter. Die haben  sich noch am mittlerweile bekanntesten Denkmals des Stadtteils versammelt, bevor sich die Tore der Werft für immer schlossen.

Die Menschen im Stadtteil haben danach einen langen Weg zurückgelegt – das spiegelt auch die Entwicklung vom Werftstandort über Space Park hin zur Waterfront wieder. Die Ausstellung stellt dazu passend das für Otto wichtige Motiv des Weges in den Mittelpunkt.

Ein Höhepunkt der Zusammenarbeit

Die jetzige Ausstellung ist zugleich die Krönung der Zusammenarbeit zwischen Gerhard-Marcks-Haus und Kultur vor Ort, die bereits mehrere Kulturprojekte mit Kindern und Ausstellungen im Atelierhaus Roter Hahn organisierten.

„Während unseres Umbaus (seit August 2015) wurde ein Teil der Aktivitäten und Austellungen nach Gröpelingen verlegt“, erläutert Arie Hartog, Direktor des Marcks-Hauses.

Ein guter Einblick in das Wirken von Waldemar Otto

Gemeinsam mit Skulpturen aus dem Museumsbestand und aus Ottos Privatbesitz geben die Skulpturen in den kommenden Wochen einen guten Einblick in wichtige Schaffensphasen des Künstlers, der seit 1973 auch Professor für Bildhauerei an der Bremer Uni war und zugleich der Begründer der „Bremer Bildhauerschule“ ist.

Yvette Deseyve  stellte im Atelierhaus Roter Hahn
die verschiedenen Skulturen vor. Fotos: Bollmann

Otto gilt als einer der wichtigsten figürlichen Bildhauer des 20. Jahrhunderts. Dabei betonte er in seinen Arbeiten häufig einzelne Elemente, um das Individuelle zu zeigen und gab mit seinen Werken der Entwicklung der modernen Bildhauerei entscheidende Impulse.

„Mit der Bronzeplastik an der Lindenhofstraße ist Otto ein Teil von Gröpelingen geworden“, sagte die Ausstellungs-Kuratorin Yvette Deseyve bei der Vorstellung der Exponate. Darunter befindet sich übrigens mit der „Gröpelinger Wand“ noch eine weitere Skulptur, die Otto eigens für den Stadtteil geschaffen hat, die allerdings nie realisiert wurde.

„Der Konsument“

Daneben gibt es weitere interessante Exponate, wie etwa eine Hälfte des Entwurfes von „Der Konsument“. Das 1977/78 gemeinsam mit Studenten und Jugendlichen für das Jugendheim Vegesack entwickelte Werk bestand aus zwei (mit Konsumabfällen gefüllte) ineinander verschobene Figuren. Das nicht ausgestellte Gegenstück sei allerdings mitterweile verschwunden, erläutete Deseyve.

Die Ausstellung wird am Sonntag, 7. Februar, um 11.30 Uhr im Atelierhaus Roter Hahn (Gröpelinger Heerstraße 226) eröffnet. Die Skulpturen werden bis zum 29. April in Gröpelingen gezeigt.

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