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Kriminalität im Netz

Über 95 Prozent fürchten sich vor Datenmissbrauch

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Zu Vorsicht mit sozialen Medien rät die Bremer Datenschützerin anlässlich des "Safer Internet Day". Sie möchte, dass die Menschen über ihr Verhalten im Internet nachdenken - denn fast alle fürchten sich vor Missbrauch.

„Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten?“ Mit diesen Zeilen will die Landesbeauftragte für den Datenschutz, Imke Sommer, es auf den Punkt bringen. Denn so lauten die ersten Zeilen eines deutschen Volksliedes aus dem 18. Jahrhundert. Erst jüngst war das Lied in einem Werbespot eines deutschen Internetdiensteanbieters zu hören.

„Soziale Netzwerke werden dafür genutzt, die Gedanken mit anderen auszutauschen“, so Sommer. Was für die Nutzerinnen und Nutzer zunächst als persönliche elektronische Unterhaltung unter Freunden aussehe, dürfe von den Anbieterfirmen teilweise kopiert, genutzt und sogar veröffentlicht werden.

Missbrauch in Ländern mit geringem Datenschutz

„Für die Unternehmen kann dabei nicht nur das über automatische Auswertungen gewonnene Thema der Diskussion interessant sein, sondern auch die Information, wer mit wem wann und wie oft kommuniziert“, ahmt die Datenschützerin. Diese Daten können von Schwesterunternehmen oder in Ländern mit geringerem Datenschutzniveau auch von staatlichen Stellen missbräuchlich verarbeitet werden.

„Über spektakuläre Fälle, wie sie Edward Snowden enthüllt hat, erfahren wir immer wieder“, sagt Sommer weiter. „Da ist es folgerichtig, dass sich der überwiegende Großteil aller Menschen in Deutschland vor Datenmissbrauch fürchtet.“ 95,2 Prozent der Befragten machen sich nach der Studie „Daten & Schutz 2015/2016“ des GfK Vereins vor Datenmissbrauch Sorgen um eben solchen Missbrauch.

Die Privatsphäreeinstellungen überprüfen

Menschen, die ihre Gedanken in sozialen Netzwerken mit ihren Freunden teilen, teilen diese auch mit dem Anbieter des Netzwerkes. Sommer: „Der heutige Safer Internet Day könnte der Anlass sein, sich zu überlegen, welche Informationen wir im letzten Jahr nicht nur unseren Kontakten, sondern auch den internationalen Anbietern der Netzwerke mitgeteilt haben, und ob wir dies auch heute noch tun würden.“

Wer sich entscheide, soziale Netzwerke zu nutzen, sollte die Privatsphäreeinstellungen überprüfen. Dies schütze zwar nicht vor den Anbietern, aber zumindest vor anderen Dritten, für die die Nachricht eigentlich nicht gedacht war.

Informationen über Angebote zum „Safer Internet Day“ gibt es auch unter www.klicksafe.de. Speziell an Jugendliche gerichtet ist das Internetportal www.youngdata.de , das die Datenschutzbeauftragten der Länder und des Bundes gemeinsam anbieten.

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