Frank Walter Steinmeier im Rathaus Foto: Schlie |
Das älteste noch bestehende Brudermahl der Welt hat am Freitagmittag in Bremen begonnen. Rund 300 Kapitäne, Kaufleute und ihre Gäste haben in der Oberen Rathaushalle beim Schaffermahl Platz genommen. Der Ehrengast, Bundesaußenminister Frank Walter Steinmeier (SPD), trug sich zuvor ins goldene Buch der Stadt Bremen ein.
Die Verbindung zwischen der Seefahrt und den Bremer Kaufleuten soll das Schaffermahl besiegeln, das traditionell seit 1545 in der Hansestadt ausgetragen wird. Der zweite Freitag im Februar ist seit den 50er Jahren der Termin, an dem das Festmahl in der Oberen Rathaushalle stattfindet.
300 Gäste in der Oberen Rathaushalle
Zu den 100 semännischen Schaffern, den Kapitäninnen und Kapitänen, gesellen sich 100 kaufmännische Schaffer und noch einmal rund 100 Gäste. Der Vorempfang findet im Haus Schütting, der Handelskammer, statt, bevor die Gäste dann gemeinsam über den Marktplatz ins Rathaus gehen, wo das Schaffermahl um 14.30 Uhr begonnen hat.
Das Schaffermahl gilt nicht nur als bedeutendes gesellschaftliches Ereignis in Bremen, sondern in ganz Deutschland. Übrigens sind erst seit dem vergangenen Jahr Frauen zu dem traditionellen fest eingeladen. In diesem Jahr nehmen als Gäste drei Frauen teil und zwei Kapitänninen sitzen an der Tafel.
Der Ablauf umfasst exakt fünf Stunden. Es gibt sechs Gände und zwölf Reden werden gehalten. Das Menü wurde über die vergangenen Jahrhunderte kaum verändert. Es besteht aus einfacher bremischer Kost wie Hühnersuppe, Stockfisch, Braunkohl, Kalbsbraten und Rigaer Butt. Dazu wird Seefahrtsbier aus Silberhumpen getrunken – dies ist ein besonderes Braunbier das ausschließlich zur Schaffermahlzeit gebraut wird.Für den Ehrengast wurde das Programm übrigens etwas getrafft: Frank-Walter Steinmeier muss am Freitag noch nach München zu Sicherheitskonferenz reisen.
Der Weser Report berichtet im Anschluss ausführlich über das Schaffermahl.