Am Donnerstag sei ein weiterer Krankheitsfall gemeldet worden. Dieser lege nahe, dass es nach wie vor eine infizierte Rückkühlanlage im Bremer Westen gebe. Insgesamt sind in Bremen jetzt 20 Legionellenerkrankungen gemeldet worden. Deswegen hielten Gesundheits- und Umweltressort es jetzt für notwendig, weitere Informationen zu dem Legionellenherd zu bekommen.
Am Freitag tritt die sogenannte Allgemeinverfügung auf Basis des Bundesimmissionsschutzgesetzes in Kraft, die Betreiber von Rückkühlanlagen dazu verpflichtet, diese den Behörden zu melden. Das haben das Gesundheits- und Umweltressort am Donnerstag bekannt gegeben.
16 Betriebe auf Legionellen geprüft
Wer sich der Meldepflicht widersetzt, müsse mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro rechnen. Im äußersten Fall könnten die Behörden nicht gemeldete Anlagen auch stillegen, heißt es in einem deutlichen Schreiben.
Insgesamt seien inzwischen weitere Proben aus Kühlanlagen von Gebäuden entnommen worden, die nun im Labor untersucht werden. Das Landesuntersuchungsamt hat 16 Betriebe geprüft und 44 Proben entnommen. Weiterhin werden laut Behörde auch Proben von Betrieben genommen, von denen die Ergebnisse der Eigenkontrollen vorliegen.
Testergebnisse für Legionellen liegen erst nach zehn Tagen
Die erneute Prüfung erfolge aus Sicherheitsgründen. Die Gewerbeaufsicht schätze die Anzahl der Anlagen in Bremen auf etwa 100 Stück. Identifiziert worden seien bisher 32. Davon seien fünf nicht in Betrieb. Die verbleibenden Betriebe sollen in den kommenden Tagen geprüft werden. Eigenproben dieser Anlagen seien bisher unauffällig.
Die Behörde prüfe insbesondere Anlagen zur Nasskühlung oder Trocknung in Betrieben und Einrichtungen, da sich in dieser Technik, die mit Kühlwasser arbeite, Legionellen gut entwickeln und in die Umgebung austreten könnten. Die Probenergebnisse liegen wegen des schwierigen Nachweises von Legionellen erst in etwa zehn Tagen vor.
Die im Februar erkrankten Menschen werden teilweise noch in Bremer Krankenhäusern behandelt. Die meisten sind auf dem Weg der Besserung. Sechs Patienten konnten entlassen werden.