Die Immobilienpreise steigen. In der Elbe-Weser-Region wurden 2015 insgesamt 10.877 Grundstücksverträge registriert, fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Der Geldumsatz stieg gar um 18 Prozent auf die Rekordsumme von 1,49 Milliarden Euro. „Die Geldanlage in so genanntes Betongold ist also weiter voll im Trend“, sagt Diplom-Ingenieur Ernst Kramer, Vorsitzender des Gutachterausschusses für Grundstückswerte.
Auch im Landkreis Osterholz wurden 2015 mehr Immobilien verkauft als im Vorjahreszeitraum, die dafür gezahlten Preise sind vor allem für freistehende Einfamilienhäuser weiter angestiegen. Die größte Nachfrage im Immobilienmarkt sieht Kramer im südlichen Kreisgebiet, im Randbereich zu Bremen. Durch die Verlängerung der Straßenbahnlinie 4 gewann Lilienthal beispielsweise weiter an Attraktivität.
In den dörflich strukturierten Regionen zeigt sich dagegen Stagnation. Die Schere bei den Baulandpreisen öffnet sich dabei immer weiter: In manchen Gegenden der Samtgemeinde Hambergen ist Wohnbauland zum Quadratmeterpreis von rund 20 Euro zu haben, während man dafür in Lilienthal über 200 Euro zu veranschlagen hat.
Immobilienpreise seit Jahren ansteigend
Der durchschnittliche Kaufpreis für ein frei stehendes Einfamilienhaus liegt landkreisweit aktuell bei 179.000 Euro. Für Reihenhäuser und Doppelhaushälften wurden durchschnittlich 146.000 Euro gezahlt.
Regionale Unterschiede lassen sich an den Bodenrichtwerten für erschließungsfreie Wohnbauflächen festmachen: Während der Quadratmeter im ländlichen Bereich zwischen 20 bis 60 Euro (Hambergen) liegt, die Kreisstadt als Mittelzentrum auf Preise zwischen 46 und 115 Euro kommt, müssen in Lilienthal für den Grunderwerb zwischen 44 und 210 Euro auf den Tisch gelegt werden.
Insgesamt stieg im Elbe-Weser-Raum die Zahl der verkauften Bauplätze deutlich an. Nach dem Einbruch der Baukonjunktur vor 15 Jahren, dem in der Folge einige Bauunternehmen zum Opfer fielen, wurden im Bereich der Landkreise Cuxhaven, Rotenburg/Wümme, Stade und Osterholz erstmals wieder mehr als 2.000 Bauplätze verkauft, davon alleine im kleinen Osterholz 320
Katasteramt wertet die Kaufverträge aus
Auf dem landwirtschaftlichen Grundstücksmarkt setzte sich 2015 der Trend zu steigenden Preisen leicht abgeschwächt fort. Im Landkreis Osterholz haben sich die Preise für Ackerland in den vergangenen zehn Jahren etwa verdoppelt. Grünland ist im gleichen Zeitraum um 67 Prozent teurer geworden.
Der Grundstücksmarktbericht wird jährlich von einem Gutachterausschuss ermittelt, der bei der Behörde für Geoinformation und Landesvermessung, dem früheren Katasteramt angesiedelt ist. Dort sichtet man die Kopien aller notariell beglaubigten Kaufverträge und ermittelt daraus durchschnittliche Werte für Bauplätze, Neubauten und gebrauchte Immobilien.