Innenansicht der Container für Flüchtlinge in Verden Innenansicht der Container für Flüchtlinge am Verdener Kreishaus. Foto: Sieler
Flüchtlinge

Flüchtlinge: Atempause für den Landkreis Verden

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Ein Erlass des niedersächsischen Innenministeriums, nach dem sich die Zahl der wöchentlich neu unterzubringenden Flüchtlinge im ganzen Bundesland deutlich verringert, sorgt auch im Landkreis Verden für etwas Entspannung.

Noch im Dezember hatte das Land Niedersachsen der Verdener Kreisverwaltung mitgeteilt, zwischen Anfang Januar und Ende März 1.250 Flüchtlinge vor Ort aufnehmen zu müssen. Der Landkreis und die Kommunen hatten große Anstrengungen zur Bewältigung dieser Aufgabe unternommen – 722 Flüchtlinge wurden allein zwischen 1. Januar bis Anfang März vor Ort untergebracht – nach 1.700 Personen im Jahr 2015.

Nun aber hat sich die Lage im gesamten Bundesland offenbar entschärft, wovon auch der Landkreis Verden profitiert: Vorerst rund 400 weitere Flüchtlinge sollen nun, in weitaus gemächlicherem Tempo, bis zum 31. Juli kommen, wie Landrat Peter Bohlmann jetzt mitteilte.

Nicht nur neuankommende Flüchtlinge berücksichtigen

Verbindlich zur Verfügung stehen nach Angaben des Landrats in den nächsten acht Wochen allein in den noch nicht belegten Sammel- und Großunterkünften – der Halle des Autolands 2000 in Ottersberg, dem Hotel Verdener Hof, dem Telekom-Gebäude in Verden, dem alten Feuerwehrhaus Bassen und im Containerdorf auf dem Kreishausparkplatz – mindestens 540 Plätze.

Die nun eingetretene Atempause will man jedoch nutzen, um auch auf künftige Entwicklungen in der Flüchtlingskrise vorbereitet zu sein. Denn nicht nur Neuankömmlinge sind zu berücksichtigen: „Neben den 400 noch zuzuweisenden Personen sind noch 550 Personen aus den Turnhallen BBS, GAW, Embsen und Uphusen umzuquartieren und wegen auslaufender Mietverträge Unterbringungsalternativen zur Hasenheide mit 34 Plätzen und dem Grünen Jäger mit 50 Plätzen zu berücksichtigen“, teilte Bohlmann am Freitag den Bürgermeistern im Landkreis sowie den Kreistagsfraktionen und Hilfsorganisationen mit. Aktuell sieht der Landrat daher weiteren Unterbringungsbedarf für 1.000 Personen.

Im Notfall vier Tage Zeit

Zu den übrigen Unterkünften, die bis zum Sommer bezogen werden können sollen, zählen das ehemalige Textilfabrik-Gebäude an der Bremer Straße in Achim, Modulwohnungen in Fischerhude, die Tennishalle in Oyten-Sagehorn und ein weiteres Containermodul, das auf dem Kreishaus-Parkplatz vorgesehen ist. Doch auch 250 Plätze in Mietwohnungen und -häusern stehen bereits jetzt oder mittelfristig zur Verfügung. Insgesamt ist die Rede von 1.100 Plätzen, die bis Ende Juli geschaffen sein sollen.

Während die Sporthallen des Gymnasiums am Wall und des TSV Embsen bereits im April geräumt werden, steht der Termin für die Hallen der BBS und des TB Uphusen noch nicht fest. Prinzipiell stehen die Hallen nach der Umquartierung der Flüchtlinge auch wieder den Sportlern zur Verfügung. Doch sie sind immer noch eine Notlösung für den Fall, dass die Zuwanderung wieder steigt: Dann müssen sie innerhalb von vier Tagen wieder bezugsfertig sein.

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