An den aufgebauten Tischen in der Volkshochschule sitzen Familien mit Kindern und Gruppen von Erwachsenen. Sie spielen „Holde Isolde“ und „Potion Explosion“, „Pick a Pig“ und „Looping Louie“, aber auch Schach oder Mah Jongg – die neunten Bremer Spieletage stellen dieses Wochenende über 1.500 Spiele vor.
Spielen funktioniert über Generationen hinweg
„Wir wollen das ganze Spektrum an Spielen zeigen“, sagt Sven Thiel, Leiter des Spieleclubs Stechmücke. „Klassiker und neue Entwicklungen, Strategie- und Actionspiele, Rollenspiele und natürlich auch Kinderspiele.“ Ein ganzer Raum ist nur für Tipp-Kick-Varianten vorbehalten, und eine Mitarbeiterin erklärt einem kleinen Mädchen Fadenspiele.
Britta und Dirk Meyer sind extra aus Hannover angereist. „Wir sind schon zum fünften Mal dabei – Wiederholungstäter halt“, berichtet Britta Meyer. „Die Bremer Spieletage sind einfach besonders gemütlich.“ Spielen, so findet sie, „bringt Menschen aus allen Generationen zusammen.“
Tatsächlich sitzen in den Räumen auch Zwölfährige mit Rentnern an einem Tisch, um ein neues Strategiespiel auszuprobieren.
Fantastische Welten im dritten Stock bei Spieletagen
In einer Ecke des dritten Stocks sind fantastische Welten aufgebaut. „Table-Top“- Spieler gestalten Spielflächen und -figuren im Modellbau selbst. In manchem erinnern die Strategiespiele an Computerwelten – doch die Table-Topper bilden eine ganze eigene Community.
„Seit ich dabei bin, ist das elektronische Spielen total in den Hintergrund geraten“, erzählt etwa Florian Feltrup, der heute „Malifaux“ vorstellt – eine Welt voller Dämonen, mexikanischen Schmugglerbanden und Magiern.
Das Spielen am Brett sei nicht nur kreativer, sondern vor allem sozialer. „Man muss sich schließlich physisch gegenübersitzen. Bei Turnieren kommen schon mal 100 Leute für ein Wochenende vorbei.“
Hintergrundgeschichten zu Table Top Welten
Während Feltrup beim Spielen vor allem strategisch denkt, beschäftigt sich sein Freund Clemens Lange noch stärker mit den Hintergrundgeschichten zu den aufgebauten Welten. „Es gibt dann schon Figuren, die ich vor allem in mein Set nehme, weil ich ihre Geschichte mag“, verrät er.
Auch wenn immer neue Figuren für die Spiele rauskommen, kann man eigentlich mit einem kleinen Grundstock auskommen. „Aber das scheitert meistens an der Selbstdisziplin“, verrät Feltrup und lacht.
Die Bremer Spieletage laufen heute noch bis Sonntag, 18 Uhr. Der Eintritt kostet 4,50 Euro.