Die Flüchtlingszelte in der Überseestadt dienen als Notunterkünfte. Foto: Schlie In Notunterkünften wie den Flüchtlingszelten in der Überseestadt bekommt ein Teil der Kinder Unterricht. Foto: Schlie
Keine Schule

Bildungsbehörde schafft kurzfristig neue Vorkurse

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Nach der Kritik, dass 650 unbegleitete minderjährige Ausländer keinen Schulplatz bekommen haben, hat die Bildungsbehörde reagiert und will 320 Plätze sofort zur Verfügung stellen. Die andere Hälfte muss warten.

Die Bildungsbehörde hat ihre Zahlen noch einmal evaluiert und abgeglichen und kommt Anfang März auf insgesamt 550 unbegleitete minderjährige Ausländer die aktuell nicht zur Schule gehen können oder Vorkurse besuchen. Um diese Zahl zu verringern, stellt die Bildungssenatorin nach den Osterferien kurzfristig 20 Vorkurse  zur Verfügung, in denen ein 320 der Jugendlichen 10 Stunden die Woche Deutschunterricht bekommen. Nach den Sommerferien soll deren Stundenzahl auf 20 aufgestockt werden, heißt es.

Die verbleibenden 230 minderjährigen Ausländer müssen laut Behördenmitteilung allerdings weiterhin bis August auf ihre Vorkurse warten.  Dann werden laut Behörde viele Plätze in den Vorkursen der berufsbildenden Schulen frei, die von den leer ausgegangenen Jugendlichen besetzt werden könnten.

146 weitere Kinder ohne Schulplatz

“ Wir arbeiten gemeinsam mit dem Sozialressort daran, dass alles Kinder beschult werden können“, sagte Bildungssenatorin Claudia Bogedan (SPD). So arbeite man „mit Hochdruck“ daran, Vorkurse an den Berufsschulen zu schaffen, die in den nächsten Wochen starten könnten.

Zu den bereits erfassten 550 Jugendlichen hat die Bildungsebehörde auch aktuelle Zahlen zu unbeschulten Kindern in den Notunterkünften erhoben. Insgesamt haben demnach 532 dieser Kinder noch keinen Schulplatz erhalten.

Weil ein Teil der Kinder aber bereits im laufenden Anmeldeverfahren gemeldet seien und ein anderer Teil durch Hausbeschulungen, also Sprachkurse in den Notunterkünften, versorgt würden, reduziert sich diese Zahl laut Behörde auf 146 Kinder, die weder in einer Schule gemeldet sind, noch an den Hausbeschulungen teilnehmen.

Behörde bedauert erhebliche Belastung

„Dafür werden wir nach den Osterferien in den Notunterkünften Gerhardt-Rohlfs-Straße im Bremer Norden und an der Otto-Hahn-Allee an der Universität weitere Hausbeschulungen einrichten“, so Bogedan.

Aktuell werden laut Behörde 2.050 Schülerinnen und Schüler in 92 Vorkursen der allgemeinbildenden Schulen und 52 der berufsbildenden Schulen unterrichtet. 16 Vorkurse wurden 2016 neu eingerichtet. Allein im Januar und Februar 2016 haben 490 Schülerinnen und Schüler einen Vorkursplatz zugewiesen bekommen.

2014 und 2015 seien in der Stadtgemeinde Bremen 2.976 geflüchtete Kinder und Jugendliche in den Schulen aufgenommen worden. „Das ist ein Kraftakt, der ein enormes Engagement der Lehrer- und Schülerschaft aber auch meiner Behörde erfordert.

Ich weiß, dass die Belastungen erheblich sind. Nur durch eine gute Zusammenarbeit der Ressorts ist eine schnelle Beschulung der Kinder und Jugendlichen möglich. Wir arbeiten weiter an der Optimierung der Prozesse“, so Bogedan.

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