Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Bundesland Bremen ist im Jahr 2015 um 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Unter Berücksichtigung der Preisentwicklung der Güter (preisbereinigt) entspricht dies einem Anstieg von 2,7 Prozent.
Das bundesdeutsche Wirtschaftswachstum nahm gegenüber dem Vorjahr um 3,8 Prozent und preisbereinigt um 1,7 Prozent zu. Dies teilte die Pressestelle des Senats heute unter Berufung auf das Statistische Landesamt in Bremen mit.
Industrie hat maßgeblichen Anteil
Einen maßgeblichen Anteil an der stärkeren gesamtwirtschaftlichen Entwicklung im Land, so das Landesamt weiter, hatte demnach das verarbeitende Gewerbe (Industrie). Die preisbereinigte Leistung konnte in diesem Bereich die Zuwachsrate im bundesweiten Vergleich übertreffen.
Im Baugewerbe hingegen gab es in Bremen im vergangenen Jahr eine Stagnation, während auf Bundesebene ein leichter Anstieg um 0,3 Prozent zu verzeichnen war, hat das Statistische Landesamt ermittelt.
Niedrigerer BIP-Anstieg in den Vorjahren
Nach seinen Untersuchungen liegt Bremen auch im Bereich „Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister; Grundstücks- und Wohnungswesen“ mit 1,9 Prozent über dem Bundesschnitt von 1,6 Prozent. Im Bereich „Handel, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation“ nahm die Wertschöpfung ebenfalls zu, und zwar um 1,5 Prozent.
Der stärkere gesamtwirtschaftliche Anstieg im vergangenen Jahr hinge auch mit niedrigen Wachstumsraten aus den Jahren 2013 und 2014 zusammen und werde durch positive Konjunktur-Bedingungen in einzelnen Wirtschaftsbereichen begünstigt, so die Statistiker. Bremen habe damit im vergangenen Jahr einen Teil der Vorjahresschwäche wieder wettgemacht.
Günthner bewertet Entwicklung positiv
Wirtschaftssenator Martin Günthner (SPD) wertet dieses Ergebnis als einen Beleg für eine stabil positive Entwicklung im Land Bremen.
„Die Wirtschaftslage hat sich im vergangenen Jahr sehr gut entwickelt. Nach Baden-Württemberg und Berlin ist Bremen im Vergleich der Bundesländer auf dem dritten Platz. Dies zeigt, dass es keinen Grund gibt, die wirtschaftliche Situation im Land Bremen mit grundsätzlicher Skepsis zu begleiten. Im Gegenteil: Die seriöse Statistik zeigt, dass wir in Bremen von einem konjunkturellen Hoch sprechen können“, so Günthner.
Schwerpunkte: Hansalinie, EcoMat und Offshore-Terminal
Der Senator will jetzt weitere wirtschaftspolitische Akzente setzen. Investitionsschwerpunkte seien die Erweiterung des Gewerbegebiets Hansalinie, der Bau des Forschungszentrums EcoMat und der Bau des Offshore-Terminals.
Weitere Ergebnisse zur Wirtschaftsleistung in den Bundesländern sowie Erläuterungen zur Methode und zur ersten vorläufigen Fortschreibung des Bruttoinlandsprodukts 2015 sind im Internet beim Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ unter www.vgrdl.de abrufbar.