Bremer genießen das Shoppingerlebnis in der Innenstadt Auch dieses Jahr wird es neun verkaufsoffene Sonntage in der Bremer City geben
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Reichen neun offene Sonntage zum Shopping?

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Während des Freimarktes und weiteren acht Sonntagen kann in der Bremer City und in bestimmten Stadtteilen eingekauft werden. Die Kirche hat sich arrangiert, doch der Opposition reicht das lange nicht.

Diese Woche hat der Bremer Senat die verkaufsoffenen Sonntage für dieses Jahr festgelegt. An neun Sonntagen können Geschäfte in bestimmten Stadtgebieten auch am Sonntag von 13 bis 18 Uhr öffnen.

Die Termine fallen, wie schon in den Jahren zuvor, auf Veranstaltungen mit überregionaler Strahlkraft, wie zum Beispiel der Freimarkt oder das Straßenkünstlerfestival „La Strada“.

“Das in den letzten Jahren etablierte Verfahren zur Regelung der Sonntagsöffnungszeiten hat sich bewährt“, sagt Dr. Eva Quante-Brandt, Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz. Die Termine für die verkaufsoffenen Sonntage wurde mit den Einzelhandelsverbänden abgestimmt und folgt einer Vereinbarung aus dem Jahre 2008.

Bremer City Initiative hoch zufrieden

Dr. Jens Peter Halves, Geschäftsführer der City-Initiative, ist mit den gefundenen Terminen hochzufrieden. „Es macht keinen Sinn immer weitere verkaufsoffene Sonntage zu schaffen, dass würde den Kunden überfordern. Außerdem wäre es nichts mehr Besonderes, wenn man zu viele verkaufsoffene Sonntage einführt“, sagt er dem Weser Report.

Die evangelische Kriche ist „grundsätzlich nie begeistert“ über die verkaufsoffenen Sonntage, aber man „müsse realistisch bleiben“, sagt Sprecherin Sabine Hatscher von der Bremischen Evangelischen Kirche.

Die katholische Kirche stößt in dasselbe Horn: „Die Regelung geht zurück auf einen Kompromiss zwischen der Bremischen Evangelischen Kirche, dem Katholischen Büro, dem Einzelhandelsverband, Ver.di und der Senatorin für Arbeit aus dem Jahr 2008, der darauf abzielte einen gesellschaftlichen Konsens in der Frage zu erzielen“, so Probst Dr. Martin Schomaker.

„Die Kirchen hatten sich dabei für die Stärkung des Sonntagsschutzes eingesetzt. Der jetzt vorgelegte Vorschlag entspricht dem vereinbarten Kompromiss und wurde deshalb akzeptiert“.

FDP fordert bis zu 40 verkaufsoffene Sonntage

Die Bremer FDP Fraktion ist mit der Entscheidung gar nicht einverstanden: „Das starre Festhalten an neun Terminen zur Sonntagsöffnung ist nicht mehr zeitgemäß. Bremen ist ein wachsender Tourismusstandort und sollte die damit einhergehenden Chancen besser nutzen. Gerade die Innenstadt ist ein beliebter Treffpunkt am Wochenende“, sagt der tourismuspolitische Sprecher Dr. Magnus Buhlert.

„Wir setzen uns deshalb dafür ein, dass die Innenstadt-Geschäfte zwischen Wall und Weser an 40 Sonntagen im Jahr ab 13 Uhr öffnen dürfen. Über Pfingsten, Ostern und Weihnachten sowie im Januar und Februar sollten die Geschäfte allerdings geschlossen bleiben“.

Pressereferent Tim Alexander Abitzsch ergänzt: „Die Händler in der Innenstadt sollen, in Absprache mit ihrer Belegschaft, selbst entscheiden, an welchen Sonntagen sie ihre Läden öffnen wollen.“

Eine Antwort

  1. BenWagener sagt:

    „Reichen neun offene Sonntage zum Shopping?“
    Allein schon diese Ausgangsfrage ist schon einmal nicht angemessen. Bei Gesetzen ist immer die Prämisse zu wahren, ob die Einschränkung der Freiheit angemessen bzw. notwendig ist. Daher sollte die Frage lauten:“Welche zwingenden Gründe gibt es den Sonntag nicht fürs Shopping freizugeben?“

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