Kanzlerin Merkel und ihre bessere Hälfte scheinen Fans des grünen Eilands zu sein, denn die beiden (nebst einem Tross an Bodyguards) zieht es bereits zum vierten Mal auf die Insel. La Gomera gilt als Wanderparadies.
Teneriffas kleine Schwester bietet aber weit aus mehr: Ein urzeitlicher Lorbeerwald, schwarze Sandstrände und Pfiffe als Kommunikationsmittel – auf La Gomera ticken die Uhren noch etwas anders.
Kostenloses Pfeifkonzert nicht nur für die Kanzlerin
So manchem Pfeifkonzert war wohl selbst Angela Merkel auf einen ihrer Inselbesuche „ausgesetzt“, wenn sie nebst Ehemann Joachim Sauer mit ihren Wanderstöcken durch La Gomeras malerische Dörfer unterwegs war. In den Schulen der kleinen Insel wird nämlich munter gepfiffen – und das im Unterricht.
So ist es nicht weiter verwunderlich, dass man als Gast ein kostenloses Pfeifkonzert geboten bekommt, wenn man an einer Schule vorbei schlendert.
Kommunikation auf ohne Smartphones
Die geografische Beschaffenheit des Eilands, wo eine Schlucht an die nächste reiht, machte in einer Zeit, wo Smartphones und Telefone noch lange nicht erfunden waren, eine Kommunikation unmöglich.
Der Wille sich von Berg zu Berg miteinander zu verständigen war groß und so wurden die Ureinwohner La Gomeras erfinderisch. Sie entwickelten „El Silbo“ – eine Pfeifsprache, die es 1982 auf die Unesco-Weltkulturerbeliste geschafft hat. Kurz vor dem Millenium wurde die Pfeifsprache als Wahlfach in den Grundschulen eingeführt und mittlerweile wird „El Silbo“ als Pflichtfach auf der Insel unterrichtet.
Blühende Gärten und schattenspendende Palmen
Auf La Gomera scheint die Zeit eh stehen geblieben zu sein. Plantagen, in denen die leckeren kleinen Kanarenbananen wachsen, unzählige Terrassenfelder, an jeder Ecke üppig blühende Gärten und Palmen, die überall aus dem Boden schießen – Mutter Natur zeigt sich dort von ihrer spendabelsten Seite.
La Gomera kaum größer als Bremen
In den 1970er-Jahren war das Eiland eine kleine Hippie-Hochburg. Mittlerweile ist die zweitkleinste Kanareninsel – flächenmäßig unwesentlich größer als Bremen – ein beliebtes Wandererziel mit Palmenhainen, urigen Dörfern und jede Menge Ruhe.
Kanzlerin Merkel, die eine passionierte Wanderin ist, soll von La Gomera genau so angetan sein, wie die anderen Naturfreunde, die auf der Suche nach einem Kleinod sind, wo sie mal richtig entschleunigen können.
Lorberrwälder und Lavastrände
La Gomera – das ist die Insel für Naturliebhaber. Uralte Lorbeerwälder, Efeuranken, Lianen und Riesenfarne – ein Hauch von Jurassic Park liegt über der Vulkaninsel mit ihren schwarzen Lavastränden. Wanderer, die das Eiland erkunden, sind dort voll in ihrem Element. Sie begeben sich förmlich auf eine Zeitreise in die Vergangenheit. Und die Gefahr sich zu verlaufen ist nicht gegeben, zumal das Wegenetz gut ausgeschildert ist.
Der Garajonay Nationalpark, seit 29 Jahren als Weltnaturerbe unter dem Schutz der Unesco, gleicht der Erde zu Urzeiten, als subtropischer Lorbeerwald während des Tertiärs weite Teile des Mittelmeergebietes bedeckte. Je tiefer es ins Naturschutzgebiet geht, desto mystischer wird es, vor allem wenn die Wolken des Nordostpassats sich über das Eiland legen und die „Ur-Landschaft“ in einen verwunschenen Märchenwald verwandeln.
Und wem nach einem langen Marsch die Füße brennen, im Valle Gran Rey – im Tal des großen Königs – befinden sich einige der beliebtesten Strände der Insel – da ist die Abkühlung im Atlantik garantiert.
Infos
Anreise: Ab Bremen mit dem Flugzeug nach Teneriffa-Süd und von dort weiter per Taxi/Linienbus zum Fährhafen Los Cristianos. Von dort verkehren mehrmals am Tag Fähren nach La Gomera (Fahrzeit: rund 50 Minuten).
Unterkunft: Die meisten Reiseveranstalter haben die Insel in ihrem Angebot.
Mehr über La Gomera auf der Webseite der Insel.